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CAP140365_Technikforum_1_2014

11Technikforum Im Einklang mit der Denkmalpflege Report > Energetische Sanierung eines Fachwerkhauses mit Außendämmung – Von Steffen Krieger Ein Fachwerkhaus hat ein tragendes Holzge- rüst, die Zwischenräume, als Gefache be- zeichnet, sind mit Holzflechtwerk und Lehm, Stampflehm, Ziegel-Lehm oder Bruchstein- mauerwerk verfüllt. Zur Instandsetzung der Gefache werden auch Porenbetonmauerwerk oder standfeste Leichtmörtel in Anlehnung an LM 21 eingesetzt. Die Fachwerkbauweise war von der Antike bis in das 19. Jahrhundert hinein eine der vorherrschenden Bauweisen und in Mitteleuropa nördlich der Alpen bis nach England verbreitet. Ein Vorläufer war das frühgeschichtliche Pfostenhaus. Konstruktion Der Fachwerkbau ist eine Skelettbauweise. Dabei kommen regionale Hölzer wie Eiche oder Tanne zum Einsatz, die sich bei hoher statischer Belastbarkeit als besonders haltbar erwiesen haben. Regional werden Firstsäu- lenbauten und Zwei- bzw. Vierständerbauten unterschieden. Die vertikalen Hölzer werden als Pfosten, Stiel, Stütze, Stab oder Ständer bezeichnet, die schrägen als Strebe, Schwer- tung, Bänder und Bug und die horizontalen als Schwelle, Rähm, Riegel oder Pfette. Mit Fachwerkhäuser stellen die Eigentümer bei einer anfallenden energetischen Sanierung vor erhebliche Probleme. Sowohl die Sanierung von Sichtfach- werk als auch das Überputzen bzw. die energetische Sanierung von Fach- werkhäusern mittels Wärmedämm- Verbundsystemen (WDVS) erfordern ein entsprechendes Know-how sowie die Verwendung geeigneter Produkte. Gleichzeitig sind adäquate Maßnahmen häufig mit den jeweiligen Denkmaläm- tern zu besprechen und entsprechende Vorgaben zu beachten. M anche Experten behaupten, in den letzten Jahrzehnten seien mehr Fachwerkhäuser zerstört worden als in den Jahrhunderten zuvor durch Feuer oder Krieg. Als Ursache hierfür nen- nen sie mangelhafte bzw. fachlich unkor- rekt geplante und ausgeführte Sanierun- gen. Wer bei der Sanierung seines Fach- werkhauses Fehler macht, bekommt das Resultat unter Umständen sehr schnell zu spüren: Fäulnis und Pilze, die das Holz zer- stören können. Bei der energetischen Sanierung eines Fachwerkhauses ist zu prüfen, ob ein WDVS angebracht werden darf oder ob das Sicht- fachwerk aufgrund von Vorgaben (Denkmal- schutz) erhalten bleiben muss. Letzteres er- fordert stets eine Wärmedurchgangsberech- nung unter besonderer Berücksichtigung eines potenziellen Tauwasseranfalls. Eine ste- hende Luftschicht zwischen Wandbildner und Dämmung muss deshalb vermieden wer- den. Die Dämmung eines Fachwerkhauses ist mit einem geeigneten Dämmstoff auszu- führen. Bei Ausführung einer Innendäm- mung ist auf eine kapillare Leitfähigkeit der Produkte zu achten. Fachwerkhaus mit WDVS: Die Fachwerkoptik am Landgasthof Vollmer-König im sauerländischen Schmallenberg blieb auch nach der Dämmung erhalten. >

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