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CAP170354_BRO_Stopp_fuer_Flecken_und_Schimmel

Schimmelpilze in Innenräumen HINTERGRUND INFO Bei der Möblierung von Innenräumen sind folgende Faktoren zu beachten: • Möbel sollten wenn möglich nicht an gefährdete Außenwände und besonders nicht an Außenecken gestellt werden. • Ist eine Möblierung der gefährdeten Außenwände dennoch erwünscht, sollte ein Mindestabstand zur Außenwand von mind. 10 cm eingehalten werden. • Hinter großen Möbeln sollte eine verti- kale Zirkulation der Raumluft ermöglicht werden (Schränke auf Füße stellen, nicht raumhoch). • In kritischen Fällen sollte eine Beheizung dieser Flächen überlegt werden (z. B. durch Wandheizung). 1.12 Defekte Terrassen- und Balkonanschlüsse Schränke an kühlen Außenwandflächen wirken wie eine Innendämmung und sind häufig Ursache eines starken, aber versteckten Schimmelbefalls. Sind die Terrassen- bzw. Balkonanschlüs- se nicht oder falsch abgedichtet worden, so kann Schlagregen, Oberflächenwasser und Spritzwasser ungehindert in den Baukörper eindringen. Durch diese Handlung ist der übliche Luft- austausch nicht mehr gewährleistet. So- mit kann sich die Feuchtigkeit innerhalb der Raumluft anreichern. 1.13 Nutzungsänderung der Räume 2 Nutzerbedingte Ursachen Wird die Nutzung eines Raumes stark ver- ändert, so sollte unter Berücksichtigung der bauphysikalischen Faktoren eine ent- sprechende bauliche Veränderung vorge- nommen werden. Wenn z. B. eine schlecht isolierte Scheune zu einer Woh- nung umgebaut wird, kann es passieren, dass sich aufgrund unzureichender Dämmwirkung der Wand Kondensfeuch- te bildet. Dies geschieht aufgrund der Temperaturdifferenzen zwischen Raum und Außenluft. Solange das Gebäude als Scheune genutzt wurde, waren die Tem- peraturunterschiede nicht besonders hoch, dadurch war auch die Gefahr der Kondensbildung kaum gegeben. Schim- mel kann auch im Zusammenhang mit der Nutzungsänderung auftreten, wenn eine undichte Gebäudehülle plötzlich durch Umbaumaßnahmen abgedichtet wird, das Lüftungsverhalten jedoch nicht intensiviert wird. 2.1 Mangelnde Luftzirkulation hinter Einrichtungsgegenständen Solange die Außenwand ungedämmt und kalt ist, muss sie von innen gut belüftet werden. Durch Lüften wird die anfallen- de Feuchtigkeit von der Wand abgeführt. Wichtig hierbei ist auch die Erwärmung der Wandflächen durch Konvektion und/oder Strahlungsaustausch im Raum. Hierdurch kann der Temperaturunter- schied zwischen der Wandoberfläche und der Raumluft gering gehalten werden. Um den Feuchtigkeits anfall von ungedämm- ten Außenwänden dauerhaft zu verhin- dern, dürfen die Flächen nicht verstellt oder verbaut werden. Große Einrich- tungsgegenstände wie Kleiderschränke, aber auch schwere Vorhänge können ei- ne wärmedämmende Eigenschaft aufwei- sen und somit die Erwärmung der Wand- flächen behindern. 06 Hinter einem Möbelstück ist in der Heiz - periode die Außenwand immer kälter als die unmöblierte Wand. Bedingt dadurch tritt an der Oberfläche der Außenwand hin- ter einem Möbelstück eine vergleichs- weise höhere relative Feuchtigkeit auf. Zusätzlich wird die Belüftung der Wand- fläche negativ beeinträchtigt, so dass an- fallende Feuchtigkeit nicht abgeführt wer- den kann. Bedingt durch diese Faktoren steigt das Risiko von Schimmelbefall. Der- selbe Effekt kann auch bei ungedämmten Böden mit kalter Oberflächentemperatur auftreten. Um die Gefahr der Schimmelpilzbildung zu minimieren, besteht die Möglichkeit wärmedämmender Maßnahmen an der Außenwand. Diese vorbeugenden Sanie- rungsmethoden sind allerdings aus wirt- schaftlichen Gründen nicht immer reali- sierbar. 2.2 Feuchtigkeitsanfall aufgrund von Wasserschäden Wasserschäden entstehen entweder durch Naturkatastrophen wie z. B. Hochwasser oder durch Schäden an Wasserleitungen wie z.B. Wasserrohrbruch, aber auch durch den Einsatz von Löschwasser der Feuerwehr. In jedem dieser Fälle dringt das Wasser ungewollt in das Gebäude ein und bewirkt dort Schäden. Durch den ständi- gen Wasser kontakt können die Baustoffe im Wand- und Bodenbereich hohe Men- gen an Wasser aufnehmen und in ihrem Porengefüge ein lagern. Wird die Feuch- tigkeit nicht rechtzeitig abgeführt, so kann es in diesen Bereichen zu Schimmelpilz- bildung kommen. Nach einem Wasser- schaden sollte das Gebäude vor der weiteren Nutzung bzw. Sanierung grund - sätzlich durch geeignete Verfahren ausge- trocknet werden. Wird ein Feuchtescha- den nicht erkannt und behoben, droht versteckter Schimmelbefall unter Boden- belägen oder anderen Verkleidungen. Wird der Wasserschaden durch Hochwas- ser oder Leckage einer Abwasserableitung verur sacht, müssen auch gesundheitliche Gefährdungen z. B. aufgrund der mikro - biologischen Belastung des Abwassers in Erwägung gezogen werden.

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