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CAP170064_Technikforum_1_2017 - Anforderungen für Farben im Innenraum – heute und in Zukunft

Innenbeschichtung Technikforum Technikforum Technikforum Technikforum Technikforum 11111111 11 Aktuell Emissionsminimiert, lösemittelfrei und ohne Konservierungsstoffe Anforderungen für Farben im Innenraum – heute und in Zukunft. Von Franz Xaver Neuer > Der Innenraum, ob im privaten oder geschäftlich genutzten Bereich, ist be- sonders sensibel. Daher steigen die An- forderungen an die Produkte kontinuier- lich und müssen seitens der Hersteller ständig Berücksichtigung finden. Die Zeit, in der wir uns im Schnitt im Innen- raum aufhalten, ist der überwiegende Teil des Tages. Daher ist insbesondere im privaten Bereich auf ein besonders wohngesundes Klima zu achten. Das heißt: Mit den eingesetzten Produkten und Materialien dürfen keine oder nur sehr geringe Emissionen in die Raum- luft verbunden sein. Je nach besonderer Anforderung an die Eigenschaften der Produkte oder Systeme kann dies schon mal eine Herausforderung sein. In Deutschland sind Innenwandfarben i. d. R. heute LF (lösemittelfrei) oder ELF (emissionsminimiert und lösemittelfrei) und bestehen damit ohne große Herausfor- derung das AGBB-Prüfschema. Das ist bei In- nenputzen, Innenspachtel und weiteren Pro- dukten für die großflächige Anwendung nur zum Teil der Fall. Bei den Lacken und Lasu- ren ist dies heute bei qualitativ hochwertigen Produkten zwar wasserverdünnbar möglich, jedoch immer noch mit Lösemittel anteilen von bis zu ca. 10 %. Die Anforderungen an das AGBB-Schema werden aber dabei in der Regel erfüllt. Das heißt, dass bei den meisten Anwendungen im Innenraum Produkte mit geringen Emissionen zur Verfügung stehen und eingesetzt werden können. Deshalb wird hier nach vernünftiger Lüftung nach Ausführen der Arbeiten ein nicht belaste- ter Innenraum vorhanden sein. Ungeachtet dessen geht die weitere Regulierung und Erhöhung der Anforderungen weiter. Das betrifft insbesondere die Konservierung wäss- riger Produkte und die Geruchsbewertung. Konservierung Aufgrund des Biozidgesetzes hat es bereits eine deutliche Reduzierung der Anzahl wirk- samer Konservierungsmittel gegeben. Da wässrige Produkte grundsätzlich vor Zerset- zung durch Bakterien oder Pilzen geschützt werden müssen, ist der Einsatz von Bioziden in den meisten Fällen unausweichlich. Bei den Bioziden gibt es zwei Wirkstoffgruppen, die heute für wässrige Produkte eingesetzt werden können. Zum einen sind das die sog. „Formaldehydabspalter“, die insbesondere durch Stiftung Warentest und auch Ökotest bei Innenprodukten immer sehr negativ be- wertet werden. Das hat dazu geführt, dass wir unsere Produkte für den Innenraum nicht mehr mit diesen Wirkstoffen konser- vieren. Wir setzen die zweite Gruppe hierzu ein, die sog. Isothiazolinone. Hier haben wir uns der freiwilligen Regelung angeschlossen, bereits ab 15 ppm (statt gesetzlich 100 ppm) (MIT) mit dem Allergiesatz zu kennzeich- nen. Das trägt der Anforderung der beiden weiter vorne genannten Test-Zeitschriften Rechnung, die Isothiazolinon-Allergiker aus- reichend zu informieren. Die Konservierung von Produkten ist zunehmend schwieriger, da Wirkung und möglicher Mengeneinsatz kontinuierlich abnehmen und zusätzlich die Bakterien Re- sistenzen aufbauen. Deshalb ist eine lange Lagerung nach dem Anbruch nur noch bedingt möglich. Der Ruf nach den „alten Qualitäten“ wird wieder laut. Doch die Kennzeichnung dieser Produkte will auch keiner – also scheint dies eine Sackgas- se zu sein. Vor über 15 Jahren haben wir mit der ersten konservierungsmittelfreien Farbe „Caparol Sensitiv“ erste Erfahrungen > Prüfverfahren zur Sorptionsfähigkeit von Putzen in Feuchträumen.

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