Die perfekte Fassade

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Wieso – Weshalb – Warum? Wer nicht fragt…

Aktenzeichen XY gelöst – Fallbeispiele aus der Gestaltungspraxis

Seien wir ehrlich: Jeder hat sich schon mal gefragt, warum ein Gebäude gerade in dieser Farbigkeit – renoviert oder neu – in die Umgebung gepflanzt wurde. Wieso ist ein weißer Anstrich vereinzelt genau richtig? Weshalb wirken manche Gebäude in ihrem Erscheinungsbild besonders authentisch? Warum sind verrückte Ideen und besondere Materialien manchmal die perfekte Lösung?
Als Designer gilt es, das Potential der Architektur zu erkennen

und auszuschöpfen. Eine Analyse zeigt, dass die Art der Architektur, vorhandene Materialien, Farben der Umgebung und vieles mehr dabei ein wichtige Rolle spielen. Und auch der Bauherr hat eigene Vorstellungen - daher ist die Aufgabe nicht immer ganz einfach. Um so mehr freuen wir uns, wenn wir alles unter einen Hut bekommen und zusammen mit dem Auftraggeber eine ganz individuell auf sein Bauvorhaben zugeschnittene Gestaltung realisieren können.

Hier zwei Fallbeispiele:



Ziel

Aufgabe: Sozialer Wohnungsbau aus den 60-iger Jahren soll zu einem attraktiven Eyecatcher werden

Analyse

Architektur: Mehrfamilienhaus, Baujahr 1960
Lage: Naher Stadtrand an stark befahrener Verkehrskreuzung
Umfeld: Wohnhochhaus mit vielfarbiger Fassade, Nachbarhaus mit pastellfarbenem Anstrich

Idee und Konzeption

Die exponierte Lage an der Verkehrskreuzung ist ideal für eine außergewöhnliche Gestaltung, da sie von vielen gesehen wird. Damit sich das Wohnhaus optisch besser behaupten kann, sind die Giebelflächen in kräftigen Farbtönen gestrichen. Ein roter Giebel zeigt zur pulsierenden Hauptstraße und Stadtmitte, der grüne Giebel zur Seitenstraße mit Grünanlagen. Die Fassadenfront wird durch Akzentflächen um die Fenster neu gegliedert mit einem für die Entstehungszeit des Wohnhauses typischen Material: Glasmosaik. Passend zu den vollflächig farbigen Giebeln sind die Mosaikfelder rötlich, bzw. grünlich komponiert – die Wandflächen nehmen sich in warmtonigen Steinnuancen optisch zurück.

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Ziel

Aufgabe: Entwicklung einer heiteren, markanten Gestaltung für den Neubau eines Kindergartens.


Analyse

Architektur: Neubau, Baujahr 2018 Konzept 2 Architekten, Groß-Zimmern
Lage/Umfeld: Neubaugebiet mit vielen modern gestalteten Mehrfamilienhäusern in weißen, sandigen und grauen Farbnuancen mit teilweise kräftigen Akzenten. 

Idee und Konzeption

Der Name „KinderTandem“ ließ bei Architekt Rainer Lortz ein imaginäres Bild entstehen. Er stellte sich eine Fahrt mit dem Tandem durch grüne Landschaften vor, bei der sich die schnellen Eindrücke als Abfolge farbiger Streifen im Kopf verankern. Die Idee eines Streifenlooks war geboren. Die Umsetzung gelang durch vertikale Fassadenplatten im Erdgeschoss, die ein Spiel aus unterschiedlichen Akzentfarben zeigen. Diese frischen, natürlichen Farben spiegeln sprießendes Grün und Wachstum. Das passt zu wachsenden Kindern, die unbeschwert in die Zukunft blicken. Die Farbstreifen in kräftigen Gelbgrün- und Blautürkistönen inspirieren und gestalten den Eingangsbereich für Kinder besonders anziehend: Je näher beim Eingang, desto leuchtender und warmtoniger sind die Paneele gestaltet. Durch helle Sandtöne als Basisfarbe integriert sich der Kindergarten gleichzeitig harmonisch in das Wohngebiet.

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Startbild: Pixabay (von nugroho dwi hartawan)

Objekt Rheinfelden:

  • Straßenplan – www.Geoportal.de
  • Baustelle: P. Ruhnau
  • Nachher- Profifotos: Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Alexandra Lechner
  • Vorher-Fotos: Wohnbau Rheinfelden

Objekt Kelsterbach:

  • Baustelle: M. Lehmann
  • Nachher- Profifotos: Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Alexandra Lechner
  • Plandarstellungen: Konzept 2 Architekten