FASSADEN-POWER

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Projekt 606 | Handwerk & Design

Mineralische Oberflächen zwischen Tradition und Zukunft

Die Wechselwirkungen von Farbe und Struktur zu erproben und experimentell weiterzuentwickeln war die Mission von 13 Studierenden an der HAWK Hildesheim, Fakultät Gestaltung beim Projekt 606. Dabei wurden in einem Workshop mit der Fachschule Farbtechnik in Hamburg an der Beruflichen Schule Holz.Farbe.Textil Putzstrukturen handwerklich angewendet und weiterentwickelt. Unter der Leitung von Prof. Markus Schlegel entstanden eindrucksvolle Arbeiten.


Schritt 1 | Analysieren und dokumentieren

Im ersten Schritt wurde die Farbigkeit natürlicher Baumaterialien aus der Region (Hildesheim und Umgebung) analysiert und fotografisch sowie durch Abmustern der Farbtöne dokumentiert.

„Wir lernten nicht nur die verschiedenen Putzarten und Materialzusammensetzungen kennen, sondern durften auch selbst Putz aufziehen und verschiedenste Techniken umsetzen.“

 Luisa Laurion

Workshop | Mineralische Oberflächen zwischen Tradition und Zukunft

Für zwei Workshop-Tage sind die Studierenden nach Hamburg gereist, wo ihnen die gelernten MalerInnen den Werkstoff Putz näherbrachten. Die Kooperation der HAWK Hildesheim mit der Fachschule Farbtechnik in Hamburg an der Beruflichen Schule Holz.Farbe.Textil soll die Zusammenarbeit von GestalterInnen und HandwerkerInnen stärken – hier kann im Austausch jede Seite von der anderen dazulernen.

„Die Workshop-Tage haben uns Studierenden sehr geholfen einen echten Bezug zu dem Material Putz aufzubauen. Sehr wertvoll war außerdem der Austausch mit den HandwerkerInnen.“

Michelle Häusler

Schritt 2 | Auswerten und kollektionieren

Nach dem Abmustern natürlicher Materialien wie Steine, Sande, Ziegel usw. hat jede Studierende die entstandene Farbtonsammlung für sich ausgewertet und eigene Rückschlüsse gewonnen.
Für die Entwicklung einer Kollektion für Architekturgestaltung wurden diese Farben aussortiert, systematisiert und durch zukunftsfähige Farben der aktuellen Trendreports ergänzt.

Ziel war es eine Farbkollektion aus maximal 40 Farbtönen zu entwickeln, die sowohl helle, unbunte, als auch farbkräftige und dunklere Bereiche abdeckt. Das Angebot sollte zeitlose und trendbezogene Farbtöne bieten, die sich an den natürlichen Baumaterialien der untersuchten Region orientieren.

Schritt 3 | Entwerfen und visualisieren

Im nächsten Schritt war die Aufgabe eine thematisch inspirierte Farbharmonie aus der eigenen Farbkollektion zu entwickeln und diese als Schema graphisch darzustellen. Weitere Visualisierungen erfolgten auf eigene Wahl. Exemplarisch: Die Slideshow zeigt die gleiche Farb-Material-Collage in unterschiedlichen Visualisierungen.

Die aus den Farbkollektionen kreierten Farb-Material-Collagen geben Impulse für eine lebendige, vielfältige Gestaltung mit Putz. Grundlage dafür waren grundsätzliche Aspekte zum Thema Fassadengestaltung wie z.B. Nachhaltigkeit, Atmosphäre, Anmutung, „Mut zur Farbe“, „die Stadt als Wohnzimmer“ uvm.

FAZIT | Projekt 606

Das facettenreiche Projekt hat den angehenden Farbdesignerinnen nicht nur viel Freude gemacht, sondern auch ihre Sinne und Fähigkeiten geschärft. Vor allem das erlernte Weiterentwickeln von vorhandenen Farben und Materialien fließt jetzt schon in neue konkrete Projekte ein. Auch die verschiedenen Formen der Visualisierungstechniken sind künftig vielseitig einsetzbar.

„Das Projekt hat unseren Blick auf das Umfeld verändert – wir nehmen die Stadtgestaltung jetzt viel deutlicher wahr.“

Merle Hesse

HAWK Hildesheim | FD-Studentinnen: Celina Freudenthal, Michelle Häusler, Merle Hesse, Luisa Laurion

Dipl.-Farbdesignerin Petra Ruhnau,

die begeistert ist von der Vielfältigkeit der studentischen Arbeiten.

petra.ruhnau@caparol.de