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Wie grün ist das Grün der Grünen Soße?

Denkanstoß durch Denkmal

Frankfurt ist berühmt für seine Grüne Soße, die angeblich Goethes Leibspeise war. Aber was gehört eigentlich in die Soße? Die Rezepte variieren in ihren Zutaten, aber in einem Punkt gibt es Einigkeit: Sieben Kräuter sind immer die Basis – Borretsch, Kerbel, Sauerampfer, Kresse, Petersilie, Schnittlauch, Pimpinelle.

Grüne-Soße-Denkmal der Stuttgarter Künstlerin Olga Schulz in Oberrad

Der Frankfurter Stadtteil Oberrad ist der Ursprungsort der Grünen Soße. Nach wie vor werden hier die Kräuter für das Gericht angebaut und hier steht auch das „Grüne-Soße-Denkmal“ der Stuttgarter Künstlerin Olga Schulz. Jedem der sieben Kräuter hat sie ein eigenes Haus gewidmet. Das Besondere an den streng in Reihe ausgerichteten Glashäusern sind die unterschiedlichen Grüntöne der Acrylglasscheiben und der Bodenplatten mit dem jeweiligen Krautnamen.

Die Häuser sind leer und gewähren interessante Perspektiven und Durchblicke. Da die Grünnuancen in Bezug zu den Krautfarbtönen stehen, stellt sich die Frage: Sind die Grüntöne der sieben Kräuter wirklich so unterschiedlich? Wie grün ist das Grün der grünen Soße?
Wir sind der Frage nachgegangen und haben ein Päckchen „Echte Oberräder Grüne Sosse“ mit allen sieben Kräutern erworben und mit dem 3D-Farbtonblock abgemustert.

Das Grün der Kräuter

Das Grünspektrum ist vielschichtig. Allerdings ist es schwierig, jedem Kraut einen individuellen Grünton zuzuordnen. Sauerampfer und Kerbel, sowie Schnittlauch und Pimpinelle wirken gleich grün. Petersilie jedoch ist dunkler im Grünton als Borretsch, Schnittlauch etwas bläulicher als Sauerampfer. Daher lässt sich ein Grüne-Soßen-Kraut nicht allein durch die Farbe, sondern maßgeblich über die Blattform bestimmen.

Mit den abgemusterten Farbtönen könnten wir jedoch den „Grüne-Soße-Look“ auch auf gestrichene Flächen übertragen – in diesem Fall mit „Farbsoße“.

Quellen: [Frankfurter Rundschau Samstag/Sonntag 26./27.Mai 2018]