Traditionelle Architektur zeitgemäß interpretiert
Monolithischer Baukörper beeindruckt durch klare Form- und Materialsprache
Die Reaktionen auf die „moderne Scheune" sind durchweg positiv. Architekt Dipl.-Ing. Markus Hombach hat sich in einem Dorf bei Trier ein Domizil zum Wohnen und Arbeiten gebaut, das mehr als beeindruckt. Hier entstand ein konsequenter Bau bis in alle Details, der sich sensibel zurücknimmt, als Einheit wirkt und Farbigkeit in überzeugender Weise durch das Material sprechen lässt.
„Bauen am Rande gewachsener dörflicher Strukturen erfordert einen einfühlsamen Umgang der neu entstehenden Architektur", weiß Hombach: „Dennoch geht es nicht darum, Altes zu imitieren, sondern eine Entwicklung der Baukultur an Neuem ablesbar zu machen." Dementsprechend empfindet der Entwurfsverfasser die oft gehörte Bezeichnung „großes Möbel" als Kompliment. Auch dem Landkreis Trier-Saarburg gefiel dies: Das Haus wurde mit dem „Architekturpreis Vorbildliches Bauen im ländlichen Raum" ausgezeichnet. Hier werden besonders die Belebung der allgemeinen Baukultur, der Vorbildcharakter, die Materialauswahl und die Gestalt des Bauwerks betrachtet.
Der Eindruck des monolithischen Baukörpers wird durch den Einsatz von Holz nicht nur auf den Wand-, sondern auch den Dachflächen verstärkt. Das ästhetische Zusammenspiel zwischen naturbelassener Holzfassade und dunklen Putzflächen hebt sich markant von der Umgebung ab. Die Hinführung zum Haus übernimmt ein kleiner Steg, die Passerelle. Architekt Hombach dient dies als erschließendes Element, das den Baukörper durchdringt und auf der Gartenseite seinen Abschluss am Balkon findet. Hier wurde bewusst eine andere Materialität gewählt, die dem Entwurfsgedanken einer Baukörperdurchdringung entspricht und diesen verstärkt.
Der profane Baukörper mit Satteldach ist einfach gestaltet: Die Wahl der Materialien reduziert sich auf das Wesentliche zur Verdeutlichung des Fassaden- und Erschließungskonzeptes des Baukörpers. Holz und Putz sind bewusst gewählt, denn ihre Verwendung ist im ländlichen Raum vertraut. Bei der farbigen Anmutung werden sich in den nächsten Jahren viele spannende Nuancen der Holzvergrauung ergeben, weshalb der Planer einen stimmigen Farbton für Putzoberflächen, Fensterrahmen und Fensterbänke suchte und mit RAL 7016 „anthrazit grau" genau den passenden fand. Bei der Putzbeschichtung vertraute der Bauherr auf die Empfehlung des ausführenden luxemburgischen Malerbetriebs Burg & Kirch, die Universalfarbe Amphibolin einzusetzen.
Diese Dispersionsfarben-Gattung gewährleistet optimale Haftfestigkeit an einer Vielzahl von bauüblichen Untergründen. Beschichtungen mit solchen Fassadenfarben, die seidenmatt auftrocknen, eignen sich für glatte und feinstrukturierte Flächen. Sie besitzen hohe Schutzwirkung gegen aggressive Luftschadstoffe, sind schlagregendicht und wasserabweisend nach DIN 4108. Diese Universalfarben lassen sich einsetzen auf Putzen der Mörtelgruppen P II und P III, Beton, Ziegelsichtmauerwerk, Faserzementplatten, tragfähigen Altanstrichen, verzinkten Flächen, Hart-PVC und nicht maßhaltigem Holz. Sie können mit Pinsel, Rolle und Spritzgeräten verarbeitet werden.
Zum Untergrund und zur Wandkonstruktion ist vom Architekten zu erfahren: „Um eventuellen Schäden aufgrund der dunklen Farbe, insbesondere infolge von Hitzeentwicklungen im Sommer zu vermeiden, wurde für die Putzfassade ebenfalls eine hinterlüftete Fassadenkonstruktion gewählt." Vom Engagement und der Motivation der am Projekt beteiligten Fachhandwerker ist der Architekt heute noch begeistert: „Die Idee des Architekten ist nur so gut, wie sie vom Ausführenden umgesetzt werden kann."
Autor: Ute Schader
Fotos: Markus Hombach/Harald Noack
Bautafel
Objekt: Einfamilienhaus mit Büro
Auftraggeber: Rebecca und Markus Hombach, Saarburg-Krutweiler
Architekt: Dipl.-Ing. FH Markus Hombach
http://www.markus-hombach-architekt.de
Malerbetrieb: Burg & Kirch S.àr.l, L-Münschecker
Verwendete Produkte: Amphibolin im Farbton RAL 7016 anthrazitgrau