Verwendungszweck
Capaver AkkordVlies G40K ist ein unbeschichtetes, imprägniertes Glasvlies zur Überdeckung von Haar- und Netzrissen im Innenbereich.
Durch die Variation von Design, Type, Farbton, Glanzgrad und Technik der Beschichtung können mit Capaver-Vliesen hoch attraktive, wertvolle und individuelle Wandoberflächen erzielt werden. Bei Änderungswunsch von optischem Erscheinungsbild oder neuen Nutzungsanforderungen an Oberflächen können diese einfach, schnell und wirtschaftlich durch bedarfsgerechte Beschichtung realisiert werden.
Eigenschaften
- Haar- und netzrissüberbrückend
- Bei Renovierung direkt überarbeitbar
- Dimensionsstabil, verrottungsfest
- Hoch nassbeständig
Materialbasis
Capaver Glasvliese sind aus rein mineralischen Glasfasern hergestellt.
Lieferbare Typen
Bezeichnung | Vliesstruktur | Gewicht pro m2 | Rollenmaß |
AkkordVlies G40 K | fein | ca. 40 g | 50 x ca. 1 m |
Verpackung/Gebindegrößen
Liefereinheit: EinzelkartonLagerung
Capaver Wandbeläge trocken lagern.Ergänzungsprodukte
- Capaver CapaColl VK
- Capaver CapaColl GK
Hinweis
Capaver Glasvliese sind aus Glasfasern mit einem Durchmesser > 5 µm hergestellt und dadurch nicht lungengängig. Trotz höchster Einbindung der Glaspartikel können diese durch Zuschneiden der Vliese in sehr begrenztem Umfang freigesetzt werden und bei hautsensiblen Personen Juckreiz hervorrufen, der nach Beendigung der Klebearbeiten abklingt. Grundsätzlich werden nach der Beschichtung keine Glasfasern mehr freigesetzt. Personen, welche sensibel auf Glasfaser reagieren, empfehlen wir während der Tapezierarbeiten entsprechende Schutzvorkehrungen zu treffen.
Die innere Struktur der Garne führt in Verbindung mit einer umweltfreundlichen Appretur zu hoher Nassbeständigkeit, einer geschlossenen Gewebeoberfläche, hoher Geschmeidigkeit und Hautverträglichkeit während der Verarbeitung.
Baudynamische Risse können mit Capaver AkkordVlies G40 K nicht beseitigt werden.
Eignung gemäß Technischer Information Nr. 606 Definition der Einsatzbereiche
innen 1 | innen 2 | innen 3 | außen 1 | außen 2 |
+ | + | ○ | – | – |
(–) nicht geeignet / (○) bedingt geeignet / (+) geeignet |
Untergründe
Innenflächen aus mineralischen Putzen der Mörtelgruppe DIN EN 998-1 Klasse CS II - CS IV, Gipsputze nach DIN EN 13279-1, Gipskarton, Gipsbauplatten und Betonflächen.
Untergrundvorbereitung
Der Untergrund muss fest, trocken, tragfähig, sauber, eben und frei von trennenden Substanzen sein. Dabei VOB, Teil C, DIN 18366, Abs. 3. sowie unsere Technische Information Nr. 650 beachten. Die untere Temperaturgrenze für die Verarbeitung beträgt +5 °C für Luft und Untergrund.
Kontrastreiche Untergründe mit Capadecor DecoGrund oder Caparol HaftGrund EG beschichten.
Hinweis Q2/Q3 Spachtelung / dünne Gipsschichten < 0,5mm
Bei Verwendung gipshaltiger, hydraulisch abbindender Spachtelmassen in der Qualitätsstufe Q2/Q3 wird eine transparente, wässrige Grundierung empfohlen. Hierzu verweisen wir auf das Maler&Lackierer Merkblatt Nr. 2 -9/2020 "Haftfestigkeitsstörungen von Beschichtungen auf verspachtelten Gips(karton)platten" des Bundesverbandes Farbe, Gestaltung, Bautenschutz und des Bundesausschusses Farbe und Sachwertschutz.
Alternativ zur gipshaltigen Q3 Spachtelung haben sich Spachtelungen mit pastösen Spachtelmassen bewährt.
Auftragsverfahren
Klebstoff im Rollenauftrag:
- CapaColl VK gleichmäßig mit einer 18 mm Florrolle auftragen und je nach örtlichen Temperaturverhältnissen 1–2 Bahnen vorlegen.
- Achtung! Achten Sie besonders darauf, dass der Kleber möglichst gleichmäßig verteilt ist, da Anhäufungen von Kleber unter dem Gewebe das abschließende Oberflächenbild negativ beeinflussen können.
Klebstoffauftrag in Spritzverarbeitung:
- Das Spritzverfahren eignet sich nur beim Einsatz von mindestens 3 Personen.
- CapaColl VK kann mit Airlessgeräten auf die Wand gebracht werden.
- CapaColl GK sollte hierzu je nach örtlicher Gegebenheit mit 20 % Wasser verdünnt werden.
- Wichtig! Beim Spritzverfahren ist besonders auf den empfohlenen Materialverbrauch und die gleichmäßige Verteilung zu achten, so dass nicht zuviel Kleber auf den Untergrund gebracht wird.
Einbettung/Verklebung
- Zur Vermeidung von Strukturunterschieden niemals gestürzt oder seitenverkehrt verkleben.
- Für das AkkordVlies G40 K empfehlen wir den Doppelnahtschnitt. Hierzu wird AkkordVlies G40 K ca. 5 cm überlappend aufeinandergeklebt, ein Doppelnahtschnitt ausgeführt und die Abschnitte entfernt.
- Eine Stoßverklebung mit AkkordVlies G40 K ist nicht möglich.
- Die verklebten Bahnen werden mit einem Tapezierspachtel oder Rolle vollflächig und blasenfrei an den Untergrund angedrückt. Überstände werden unter Fixierung der Kanten mit dem Tapezierspachtel abgeschnitten.
- Bei der Verklebung im Bereich von Außenecken ist das Vlies an der Ecke zu trennen.
Hinweis vor der Erstbeschichtung:
Zur Optimierung der materialtypischen Oberflächensaugfähigkeit des Capaver AkkordVlies G40 K sollte AkkordVlies G40 K nach dem Einbetten in das Kleberbett noch einmal vollflächig mit CapaColl dünn und gleichmäßig abgerollt werden.
Beschichtungsaufbau
Die Zwischenbeschichtung:
Die Zwischenbeschichtung bildet die Basis für eine einwandfreie Schlussbeschichtung. Nach Trocknung des verlegten Wandbelages wird die Zwischenbeschichtung im Farbton der Schlussbeschichtung abgetönt ausgeführt.
Bitte beachten Sie, dass der Materialverbrauch zur Zwischenbeschichtung des AkkordVlies G40 K aufgrund der materialtypischen Saugfähigkeit zum Teil stark von den Verbrauchsangaben der Anstrichstoffe abweichen kann.
Genaue Verbrauchswerte müssen vor Ausführung der Arbeiten anhand einer Musterfläche ermittelt werden.
Schlussbeschichtungen:
Die Auswahl der geeigneten Schlussbeschichtungen richtet sich nach dem geforderten Beanspruchungs- und Glanzgrad. Beschichtungen grundsätzlich nass in nass ausführen. Dies gilt auch für Beschneidebereiche. Je nach Glanzgrad kann eine zweifache Schlussbeschichtung notwendig werden.
Trocknung/Trockenzeit
Verklebte Bahnen vor Beschichtung durchtrocknen lassen.Hinweis
Zur Vermeidung von Strukturunterschieden niemals auf einer Fläche gestürzt oder seitenverkehrt verkleben. Auf zusammenhängenden Wandflächen ausschließlich eine Produktionscharge verwenden.
Capaver Wandbeläge werden stets vor Verlassen des Werks sorgfältig geprüft. Vereinzelte produktionsbedingte Fehler können vorkommen. Diese sind an den Schnittkanten gekennzeichnet und durch entsprechende Zugaben ausgeglichen. Solche Fehler berechtigen nicht zu einer Reklamation. Grundsätzlich ist während des Zuschneidens/Tapezierens der Bahnen auf Fehlerfreiheit des Wandbelages zu achten. Die spätere Sichtseite ist auf der Rolle nach außen gewickelt. Im Falle von möglichen Reklamationen müssen die Chargen-/Kontrollnummer und Artikelnummer/-bezeichnung bereitgehalten werden. Diese befinden sich auf dem Originalkarton des Wandbelages. Beanstandungen nach erfolgter Verklebung von mehr als 10 Bahnen können nicht anerkannt werden.
Gutachten
Prüfzeugnisse und Gutachten- Schwerentflammbarkeit nach DIN 4102, B1
- Nichtbrennbarkeit nach DIN 4102, A2
Alle Prüfzeugnisse und Gutachten können unter www.caparol.de im Downloadbereich des jeweiligen Produktes heruntergeladen werden.
Entsorgung
Capaver Glasgewebe und Vliese können als Baustellenabfall entsorgt werden.Technische Beratung
Alle in der Praxis vorkommenden Untergründe und deren technische Bearbeitung können in dieser Druckschrift nicht abgehandelt werden. Sollen Untergründe bearbeitet werden, die in dieser Technischen Information nicht aufgeführt sind, ist es erforderlich, mit uns oder unseren Außendienstmitarbeitern Rücksprache zu halten. Wir sind gerne bereit, Sie detailliert und objektbezogen zu beraten.Technischer Beratungsservice
Tel.: +49 6154 71-71710Fax: +49 6154 71-71711
E-Mail: kundenservicecenter@caparol.de
Technische Information
- Technische Information Nr. 858
- Technische Information Nr. 606 "Definition der Einsatzbereiche"
- Untergründe und deren Vorbehandlung
Information
Technische Information
- Technische Information Nr. 858
- Technische Information Nr. 606 "Definition der Einsatzbereiche"
- Untergründe und deren Vorbehandlung