Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

CAP170064_Technikforum_1_2017

Technikforum 05 dämmung aus Hanf anbietet. Volker Tank ist der zuständige Produktmanager im Un- ternehmen. Für ihn ist Hanf ein idealer Werkstoff für eine Wärmedämmung. „Die Hanffaser besticht durch ihre Festigkeit und weist hervorragende Dämmwerte auf.“ Er ergänzt: „Hanf ist aber insbesondere ein Werkstoff von überragenden ökologischen Eigenschaften.“ Es ist bemerkenswert, was er alles auflistet: „Hanf kann auf heimi- schen Böden angebaut werden und benö- tigt keine Dünger und keine Pestizide. Durch den heimischen Anbau entfallen lange Lieferwege. Vor allem aber kann die Pflanze praktisch vollständig verwertet und so der Abfall bei der Produktion minimiert werden. Exzellent ist die CO2-Bilanz von Hanf.“ Hohe Akzeptanz Wolfgang Hornikel hat bereits einiges an Erfahrung mit Hanfdämmung sammeln können. Auch mit der Akzeptanz bei den Kunden. „Wir sind viel auf Messen präsent und führen daher zahlreiche Gespräche mit Architekten oder potenziellen Kunden. Auf jeder Messe erleben wir Vorbehalte gegen die klassischen Styroporplatten. Gleiches Hanf ist eine Alternative zu herkömmlichen Dämmstoffen. Stuckateurmeister Wolfgang Hornikel hat bereits mehrere Häuser mit Hanf gedämmt. gilt bei Eigentümerversammlungen. Dort werden wir häufig hinzugebeten, um Infor- mationen zu einer geplanten Fassadendäm- mung zu geben. Einwände gegen eine Wär- medämmung an sich haben wir nur ganz selten. Aber es gibt immer einen Eigentü- mer, der das übliche Material ablehnt.“ Hanfexperte Volker Tank von Caparol kann die Einschätzung nur bestätigen. „Wir be- kommen von vielen unserer Betriebe die Rückmeldung, dass sie mit den Styropor- platten einen Teil der Endkunden nicht gewinnen können. Das war der Grund, warum wir nach einer Alternative gesucht haben. Hanf bietet sich hier an, weil die Faser sich prinzipiell gut eignet. Allerdings hat niemand bisher den Aufwand betrie- ben, dafür ein Produktprogramm zu erstel- len, damit die Hanfplatten auch breit ange- wendet werden können und nicht nur eine Nische für ein paar Spezialisten sind. Daher gibt es die Dämmung beispielsweise in un- terschiedlichen Stärken.“ Gute Verarbeitung Stuckateurmeister Hornikel kann keine Ein- schränkungen bei der Fassadengestaltung durch Hanf erkennen. „Das Haus meines Sohnes ist in einem Anthrazit-Ton gestri- chen. Eine Hanfdämmung lässt sogar dunk- le Farben zu“, betont er. „Insgesamt lässt sich das Material gut verarbeiten.“ Volker Tank von Caparol merkt an, dass die Däm- mung aus Hanf etwas aufwendiger in der Verarbeitung sei. „Bei einem Einfamilien- haus liegt der Aufwand etwa um 40 % höher als bei einer Dämmung mit dem üb- lichen Material.“ Lärmschutz Eine Fassadendämmung wird in erster Linie angebracht, um den Wärmeschutz zu ver- bessern. Es gibt aber noch einen weiteren Effekt, der zunehmend an Bedeutung ge- winnt: Lärmschutz. Die Weltgesundheitsor- ganisation (WHO) stellt hierzu fest: „Lärm- belastung nicht nur ein ärgerliches Umwelt- problem, sondern eine echte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Verkehrslärm ist das zweitgrößte Gesundheitsrisiko nach Luftverschmutzung – mit schwerwiegen- den Folgen wie Herzinfarkten und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schlaf- störungen und Stress“, heißt es in einer Studie der Organisation. Auch das Umwelt- bundesamt, das regelmäßig Erhebungen zu diesem Thema vornimmt, sieht einen gro- ßen Bedarf in der Bevölkerung: „Rund 54 % der Bevölkerung fühlen sich durch Ver- kehrslärm gestört.“ Für den Stuckateur- meister aus dem Schwarzwald hatte das ebenfalls eine hohe Relevanz, als er das Haus seines Sohnes renovierte. „Das Haus liegt direkt an einer vielbefahrenen Haupt- straße. Daher haben wir für die Fassaden- dämmung Hanf gewählt. Denn die Eigen- schaften des Materials bei der Lärmdäm- mung sind unschlagbar und auf alle Fälle denen von Styropor überlegen.“ Er ergänzt: „Auch in anderen Häusern, die ich mit Hanf gedämmt habe, waren die Bewohner begeistert.“ <

Übersicht