Blau
Darf ich vorstellen? Blau, kräftiges Blau.
Ein Steckbrief über mich
Blau in der Physik
Isaak Newton zerlegte Licht und hat meine Wellenlänge gefunden. Der Blauberreich liegt im Farblichtsoektrum zwischen 434,2 nm (Blau) und 397,1 nm (Ultraviolett)
Blau in der Biologie
Als Zapfen bezeichnet man einen Typ von lichtempfindlichen Zellen in der Netzhaut des Auges. S-Zapfen oder auch K-Zapfen (kurze Wellenlängen) genannt decken den Blau-Bereich (bei etwas 420 Nanometer) des sichtbaren Farbspektrums ab. Die Zäpfchen die für die Wahrnehmung des smaragdgrünen Lichts zuständig sind, sind relativ neu. Sie sind in unserer evolutivären Laufbahn relativ spät entstanden, da sie anscheinend vorher keine große Relevants für unser Überleben hatten.
Interview mit dem Besagten
Mein Freund! Wenn's dann um meine Augen dämmert, und die Welt um mich her und der Himmel ganz in meiner Seele ruhn wie die Gestalt einer, ja was denn?
Blau ist die Lieblingsfarbe der Deutschen. So erklärt sich, dass in 33% der Logos von TOP-100-Firmen Blau enthalten ist - das macht Sinn, denn die Farbe ist zu 60 – 80 % kaufentscheidend...
Außerdem erzeuge ich Atmosphäre, z.B. in den Kunstwerken berühmter Maler wie Monet.
Und wer hätte das gedacht: BLAU war noch im 19. Jh. die Mädchenfarbe.
In vielen Kulturen hat Blau eine große symbolische Kraft. Die Gottesmutter Maria im blauen Mantel steht für Ruhe, Innerlichkeit, Treue und Tradition. Doch wird die Farbe in den verschiedenen Kulturen auch mit sehr unterschiedlichen Assoziationen aufgeladen.
- Im Orient ist sie die Farbe von Geister und Götter, die sich im Himmel oder auf hohen Bergen jenseits der Wolken befinden.
- Im alten Ägypten hingegen war Dunkelblau die Farbe des Wassers und der Nilgottheiten. Der blaue Helm des Pharaos dokumentiert seine direkte Abstammung zu den Göttern des Himmels.
- Chinas Blau steht ebenso für die Mächte des Himmels und der Unsterblichkeit.
- Ein blaugemalter Elefant gilt in Indien als Zeichen höchster Vergeistigung und göttlicher Erleuchtung.
Wirkung und Symbolik
Die meisten Menschen empfinden die Farbe Blau als kühl. Die blauen Schatten in sonnig bestrahltem Eis und Schnee bewirken – insbesondere im Eisblau – das Gefühl von Kälte. Blau gehört hingegenüber der warmen Farbtöne mit hohem Rotanteil zu den kalten Farben. Bedingt durch das Blau des Himmels und dessen Reflexion im Wasser steht Blau in Literatur und Grafik für Ferne, Sehnsucht und auch Klarheit.
Durch die scheinbaren „endlosen“ Ausdehnung des blauen Firmaments und dessen Beständigkeitverbinden wir Blau mit Harmonie, Sympathie und Zufriedenheit. Daraus folgend wird dem Blau eine emotional ausgleichende, beruhigende und mäßigende Wirkung zugeschrieben.
So assozieren viele Hellblau mit Treue, Harmonie, Sehnsucht sowie Zufriedenheit. Demgegenüber aber, dient die Farbe im Englischen als Synonym für Melancholie und Trauer, z.B. „to feel blue“. Aus diesem begrifflichen Zusammenhang stammt auch der Name der Blues-Musik: als Beschreibung ihres Klanges und ihrer Themen. Selbst im deutschen ist bekannt was es heißt den „Blues“ zu haben.
Blau und Grün werden nicht überall so unterschieden wie in unserem Kulturkreis, obwohl der Grenzfall, das Türkis, auch im deutschsprachigen Raum in seiner Zuordnung vom individuellen Empfinden abhängig ist. Blau fördert angeblich die Konzentration und hält wach.
Gedicht
Die blaue Blume
Ich suche die blaue Blume,
Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.
Ich wandre mit meiner Harfe
Durch Länder, Städt und Au‘n,
Ob nirgends in der Runde
Die blaue Blume zu schaun.
Ich wandre schon seit lange,
Hab lang gehofft, vertraut,
Doch ach, noch nirgends hab ich
Die blaue Blum geschaut.
Joseph von Eichendorff
(1818)