Spaßbad leuchtet in Farbe
Für die Aqualand-Fassade in Köln steht ein peppiger Linienbus Pate
Rund 400.000 Besucher zählt das Spaßbad „Aqualand Thermenwelt" im Jahr. „Viele Gäste sind Mitarbeiter der benachbarten Ford-Werke, die zumeist in der Umgebung wohnen und oft auch ihre Familien, Nachbarn, Freunde und Bekannte mitbringen. Vor allem bei schlechtem Wetter, insbesondere im Spätherbst und über Winter, herrscht bei uns Hochbetrieb", berichtet Aqualand-Geschäftsführer Marcus Steinhart, dessen Familienunternehmen in Deutschland eine Vielzahl abwechslungsreich gestalteter Freizeitbäder betreibt. In Köln bietet die als Wellnessbad konzipierte Aqualand Thermenwelt neben Whirlpools, In- und Outdoor-Becken mit und ohne Erlebnisrutsche, Wasserkanone, Strömungskanal und Fontänen auch Saunen, medizinische Massagen, Dampfbäder sowie Ruhezonen, in denen man nach dem Badespaß regenerieren kann. „Einzigartig ist zum Beispiel die ‚Himalaya Meersalzgrotte’, die sich wegen ihrer wohltuenden Wirkung auf die Atemwege rasch zu einem Publikums-
magneten entwickelt hat", sagt Aqualand-Prokuristin Angelika Jansen. Wer mag, kann hier bei gedimmtem Licht und klassischer Musik der Hektik des Alltags eine Zeitlang entfliehen und die Seele baumeln lassen.
Für Singles und Familien
Eine Augenweide ist die abwechslungsreiche Gestaltung des Ambientes: Eben noch erscheint die Thermenwelt wie ein Märchen aus tausendundeiner Nacht, gleich darauf überrascht sie mit einer Outdoor-Sauna in Gestalt einer Schweizer Berghütte und verwandelt sich sodann in ein kunterbuntes, liebvoll gestaltetes Kinderparadies mit Elefantenrutsche und Froschspringbrunnen im Plantschbecken. Sogar an extragroße Wickelräume für die Allerkleinsten wurde hier gedacht.
Die Idee kam per Bus
So gut das abwechslungsreiche Thermenwelt-Konzept von den Badegästen angenommen wird, so wenig behagte Aqualand-Chef Marcus Steinhart die unifarbene, vormals ziegelrot gestrichene Fassade. „Bei einen Fahrt durch Heidelberg entdeckte ich eher zufällig einen peppig-bunten Linienbus, dessen leuchtende Farben mir auf Anhieb gefielen. Das brachte mich auf die Idee, die Aqualand-Fassade in Chorweiler ähnlich formen- und farbenfroh gestalten zu lassen", erinnert sich der Geschäftsführer des Spaßbads. Als Motive schwebten ihm Fische, Meerestiere, Wellen und Wasser vor. Für die Gestaltung gewann Steinhart Carsten Kruse - eben jenen Künstler, der auch den Heidelberger Linienbus mit Mut zur Farbe verschönert hatte: „Wir haben beide ein Faible für intensiv leuchtende Töne", begründet Steinhart seine Entscheidung. „Ich bin seit jeher von großen Flächen begeistert; auf der Suche nach den hochwertigsten Produkten im Lacke- und Farbenbereich bin ich zu Caparol gekommen, wo man mich und meine ausgefallenen Ideen mit offenen Armen empfangen hat", sagt Kruse.
Erst sanieren, dann gestalten
Die besondere Beschaffenheit des Untergrundes der in die Jahre gekommenen Aqualand-Fassade machte zunächst eine umfassende Sanierung der Gebäudehülle erforderlich. „Vor Abschluss der Instandsetzung war an den Beginn gestalterischer Arbeiten nicht zu denken", konstatiert Caparol-Außendienstmitarbeiter Frank Faßbender. Daher wurde durch Planer und Objektberater Michael Buchen ein komplettes Verzeichnis aller erforderlichen Leistungen erstellt. Immerhin war eine Außenwandfläche von 1.100 Quadratmetern bautenschutz-technisch instandzusetzen und anschließend komplett neu zu gestalten. „Die Farben mussten hochdeckend und UV-beständig sein, da sie auf einem älteren, putzbeschichteten Wärmedämm-Verbundsystem über Jahre und Jahrzehnte halten sollten", erinnert sich Buchen, der das Aqualand-Projekt in kollegialer Zusammenarbeit mit Faßbender betreut hat. Das Engagement der beiden Caparol-Mitarbeiter weiß Carsten Kruse ebenso zu schätzen wie die begleitenden Serviceleistungen: „Herr Buchen hat den gesamten Materialbedarf ermittelt und alle Arbeitsschritte souverän koordiniert; das hätte ich allein niemals so hinbekommen mit den komplexen Farb- und Mengenberechnungen", erinnert sich der Künstler.
Maler vor Ort gefragt
Für die Ausführung der Arbeiten am Objekt suchte der Auftraggeber einen Malerfachbetrieb in Standortnähe, der in der Lage war, die Instandsetzungsarbeiten innerhalb kürzester Zeit fachgerecht zu erledigen. „Wichtig hierfür war der Aqualand-Geschäftsleitung die Bereitschaft des Verarbeiters zur Teamarbeit mit dem in gestalterischer Hinsicht vor Ort federführenden Künstler", berichtet Frank Faßbender. Die Entscheidung, welcher Betrieb die so außergewöhnliche wie zugleich auch reizvolle Aufgabe der Fassadenneugestaltung übernehmen sollte, fiel auf die renommierte Firma Maler-Berg GmbH aus Köln. „Wir verwenden überwiegend Produkte von Caparol und arbeiten mit dem Außendienst schon seit Jahren erfolgreich zusammen", sagt Geschäftsführer Ralf Berg.
Die Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten an der Aqualand-Fassade umfassten:
- Einrüsten der gesamten Fassade (ca. 1.100 m2)
- mechanisches Reinigen der Gebäudeaußenhülle
- Aufbringen von AmphiSilan Tiefgrund LF auf den vorhandenen Putz mittels Deckenbürste
- Verschlämmen der oberflächlichen Putzrisse mit AmphiSilan Compact,
aufgetragen per Rolle - Auftragen von AmphiSilan Fassadenfarbe in Weiß als Gestaltungsbasis, aufgebracht mit der Rolle (Caparol AmphiSilan ist eine kapillarhydrophobe, mineralmatte Siliconharz-Fassadenfarbe, hoch wasserabweisend. Durch eine neu entwickelte Siliconharz-Bindemittel-Kombination sowie eine spezielle Pigment-Füllstoff-Packung wird die Verschmutzungsneigung deutlich reduziert)
- Beschichtung der Flächen mit Muresko Silacryl-Farben in den 3D-Tönen: Laser 5, 25, 35, 45, 60, 65 und Flamenco 145 (Muresko Silacryl ist eine hochwertige Fassadenfarbe mit mineralischem Charakter, hoch diffusionsfähig und sehr gut wasserabweisend. Die Silacryl-Basis gewährleistet darüber hinaus die gleiche Farbtonvielfalt, Wetterbeständigkeit und Kreidungsstabilität wie hochwertige Reinacrylatfarben.
- Die Linien wurden mit Caparol AVA-Volltonfarben in Schwarz erstellt.
- Außerdem wurden die Holzfenster mit Caparol Capadur F7 Lasur gestrichen und so vor Verwitterung dauerhaft geschützt.
Ein wichtiger Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass die erforderliche Dampfdiffusionsfähigkeit erhalten bleibt; das Siliconharz in den ausgewählten Caparol-Produkten und Farben schützt das Gebäude zuverlässig vor Bewitterung und lässt ein Zuviel an Feuchtigkeit über die Außenhülle großflächig verdunsten.
Vorliebe fürs Bunte
„Lasertöne schätze ich ganz besonders, weil sie so knallig und bunt sind. Ich finde, die Welt ist viel zu grau. Grau mag ich überhaupt nicht. Intensivstfarben finde ich am schönsten. Sie sind hundertprozentig positiv. Pastelltöne sind mir hingegen zu blass; sie wirken mutlos und unentschlossen. Wenn ich male, dann nur mit reinen, nicht abgetönten Farben", erläutert Kruse, der in Hirschberg an der Badischen Bergstraße zuhause ist. In Anerkennung seiner mutigen Werke hat ihn eine Tageszeitung aus Baden-Württemberg unlängst zum „Meister der großen Flächen" gekürt. Durchaus zu Recht, denn hinter einer von Kruse künstlerisch gestalteten Fassade steckt immer auch ein gutes Stück Fachwissen über die chemische Zusammensetzung und die psychologische Wirkung von Farben und Formen auf den Betrachter. „Ich verwende am liebsten Alkydharz-Farben mit Wiedererkennungswert, die nicht kitschig wirken: Lasertöne wie zum Beispiel das Hellblau.
Nach allen Regeln der Kunst
„Meine Entwürfe", so Kruse, „habe ich im Kopf. Ich habe alle Motiv so intensiv verinnerlicht, dass ich sie nur noch abzurufen brauche, um sie mit dem Pinsel maßstabsgetreu auf der großen Fassadenfläche freihändig abzubilden. Die Übertragung der Entwürfe vom Papier auf die Fläche erfolgte auch in Chorweiler getreu dieser Maxime: Carsten Kruse zeichnete und kolorierte seine Ideen auf Papier. Der Auftraggeber stimmte dem Entwurf zu und gab die Motive zur Übertragung auf die zu gestaltende Fläche frei. Kruse übertrug die Motivkonturen freihändig und so entwurfsgetreu auf die Fassade, als handelte es sich um eine vergrößerte Projektion. Anschließend wurden die Flächen von der Kölner Firma Maler-Berg nach den Vorgaben des Künstlers mit Caparol-Lasertönen ausgemalt.
Gelungene Team-Arbeit
In Chorweiler dauerte es gerade einmal drei Tage, dann war der Papierentwurf in groben Zügen auf die Fassade der Aqualand Thermenwelt übertragen. Danach ging es mit dem Ausmalen der Flächen weiter, was die Firma Maler-Berg ebenso wie die Vorbereitung des Untergrundes zur höchsten Zufriedenheit aller erledigte. Bemerkenswert daran: Auch das Ausmalen der Teilflächen erledigt Carsten Kruse normalerweise selbst; in Köln aber machte Kruse von dieser Gewohnheit erstmals eine Ausnahme: „Die Leute von der Firma Maler-Berg waren so gut drauf und beachteten meine Wünsche, dass ich das Ausmalen größerer Teilstücke bedenkenlos in ihre Hände legen konnte. Soviel Vertrauen hatte ich bisher noch nie", macht Carsten Kruse dem Team von Maler-Berg ein außergewöhnliches Kompliment.