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CAP170064_Technikforum_1_2017 - Schimmelprävention und Oberflächengestaltung mit mineralischen Werkstoffen

14 Innenbeschichtung Fokus Den Sporen zu Leibe rücken Schimmelprävention und Oberflächengestaltung mit mineralischen Werkstoffen – Von Dr. Christian Brandes enthalten, die für den Innenbereich zugelas- sen sind. Andererseits werden vor dem Hin- tergrund des steigenden Interesses für „öko- logische“ Bauprodukte zunehmend minera- lische Produkte verwendet. Dazu gehören alkalische Bauplatten, Kalkputze, Silikatput- ze, Silikat- und Kalkfarben. Die Wirksamkeit gegen Schimmel wird bei diesen Materialien über unterschiedliche Mechanismen er- reicht: • Hohe Alkalität (ph-Wert > 11): Hierbei ist zu beachten, dass die Schutzfunktion durch Alkalität nicht zeitlich unbegrenzt wirksam ist. Grundsätzlich gilt, dass die Dauer der Wirksamkeit mit zunehmen- der verbauter bzw. applizierter Schicht- dicke zunimmt. • Feuchtemanagement: Farben, Putze und Bauplatten auf mineralischer Basis neh- men anfallendes Tauwasser über Kapil- larkräfte auf. Die Feuchtigkeit verteilt sich im porösen Systemaufbau und wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die Raumluft abgegeben. Dadurch bleibt die Bauteiloberfläche trocken. Somit wird Schimmelpilzen die Lebensgrund- lage entzogen. Dieses Wirkprinzip funk- tioniert nicht in Räumen mit extremer Tauwasserbelastung (z. B. in Schwimm- bädern). • Erhöhung der Bauteiltemperatur an der Wandoberfläche: Mineralische Schimmel- sanierplatten (z. B. Capatect IDS Pro tect) haben zusätzlich wärmedämmende Eigenschaften. Bedingt durch die höhere Oberflächentemperatur wird die Tau- wasserbildung stark reduziert. Dieser positive Effekt kommt naturgemäß auch besonders bei einer Innendämm-Maß- nahme (z. B. mit Capatect IDS-Mineral- dämmplatten) zum Tragen. Der Umfang der zur Schimmelprävention durchzuführenden Maßnahmen sollte in Übersicht der konstruktiven Brandschutzmaßnahmen im keramischen WDVS. > Schimmelbefall in Wohnräumen ist nach wie vor ein unerfreuliches Thema für alle Beteiligten. Ein drastischer Ver- lust an Wohnqualität und sogar Gesund- heitsschäden können die Folge für die Bewohner sein. Vermieter beklagen die Wertminderung ihrer Wohnimmobilie und anfallende Sanierungskosten. Be- troffen sind vor allem Altbauten. Das Malerhandwerk kann bei der Sanierung dieser Gebäude einen wichtigen Beitrag zur Schimmelprävention liefern. Die Ursachen des Schimmelbefalls in Innenräumen und die Sanierung wur- den bereits vielfach beschrieben, zum Beispiel auch in einer Caparol Broschüre (s. Literaturhinweise auf S. 15). Voraussetzung für die Nachhaltigkeit der Sanierung ist, dass konstruktive Ursachen (Baumängel) sowie nutzerbedingtes Fehlverhalten (fehlendes Lüften) behoben bzw. für die Zukunft ausge- schlossen werden können. Wertvolle Hinweise zur Schimmelsanie- rung und zu den erforderlichen Arbeits- schutzmaßnahmen liefert der Leitfaden des Umweltbundesamtes (s. Literaturhinweise auf S. 15). Es wird darauf hingewiesen, dass die Sanierung bei einem Befall von mehr als 0,5 m² Fläche ausschließlich qualifizierten Systemaufbau zur Schimmelprävention mit minerali- schen Produkten. Fachbetrieben vorbehalten ist. Grundsätz- lich dürfen die befallenen Flächen niemals trocken abgerieben werden. Staubbildung ist immer zu vermeiden. Oberflächig vorhande- ner Schimmelbefall muss zunächst sorgfältig abgewaschen werden. Das Absaugen des Befalls ist nur zulässig bei Verwendung von speziell dafür geeigneten Geräten mit Feinstaubfilter (HEPA-Filter). Werden poröse Putzschichten von Schimmelpilzen durch- setzt, sind diese zu entfernen und als Son- dermüll zu entsorgen. Das gilt auch für be- fallene Tapeten. Die gereinigten Oberflächen werden anschließend desinfiziert, dabei soll- ten chlorfreie Mittel aus Gründen des Ar- beitsschutzes verwendet werden. Die Hand- werker müssen die erforderliche Schutzaus- rüstung tragen (Einwegschutzkleidung, Atemschutz, Schutzbrille, Handschuhe). Für die Überarbeitung der von Schimmel- befall befreiten Flächen oder auch generell zu Prävention bisher nicht befallener Flä- chen werden unterschiedliche Verfahren und Werkstoffe angewendet. Einerseits wer- den vom Handwerker häufig wirkstoffhaltige Grundiermittel und Farben mit Erfolg einge- setzt. Diese Produkte dürfen nur Wirkstoffe

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