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CAP170064_Technikforum_1_2017 - Forschungsprojekt zur Entwicklung hagelresistenter Beschichtungen auf Holzbauteilen

Technikforum 33 Report Nie mehr Angst vor Hagel Caparol arbeitet an einem Forschungsprojekt für die Entwicklung hagelresistenter Beschichtungen auf Holzbauteilen – Von Bernhard Linck > Als im Jahr 2015 der zweite schwere Hagelsturm über Loßburg und Umge- bung hinwegfegte, war Malermeister Jürgen Rehfuss aus Loßburg-Betzweiler klar: „Das gibt Ärger!“ Hat es jetzt wie- der die gleichen Holzfenster und Fassa- den erwischt wie zwei Jahre zuvor? Wenn ja, wird sich mancher Kunde die Frage stellen, ob er sich noch einmal für Holzfenster oder eine Holzfassade ent- scheiden würde. Die Ahnung bestätigte sich wenige Tage später. Die Schäden waren beträchtlich und – noch schlim- mer – es waren teilweise tatsächlich wieder die gleichen Kunden betroffen. Fast schon froh war derjenige, bei dem nur drei oder vier Holzfenster beschädigt wur- den. Viele Kunden hatten aber größere Schäden. Eine Holzfassade blieb dabei be- sonders in Erinnerung. Über das Wohn- haus war der Sturm hinweggezogen, hatte eine Fassadenseite durch Hagelschlag be- schädigt, dann gedreht und zwei weitere Seiten bearbeitet. „Es sah aus wie sandge- strahlt, so dicht und heftig muss der Hagel runtergekommen sein“, erinnert sich Jür- gen Rehfuss. Der Schaden allein an dieser Fassade summierte sich auf 14.000 Euro. Waren die Versicherungen 2014 nach dem ersten Hagelereignis noch kulant, sah die Sache 2015 schon anders aus. Jetzt wurde genauer hingeschaut und je nach Alter der Bauteile gab es Abzüge. In einem Fall wurde der Kundin nach wiederholtem Schadensfall sogar gekündigt. Insgesamt waren 2013 und 2015 alleine 80 Kunden des Malerbetriebs Rehfuss vom Hagelsturm betroffen, wobei nur zwei Schäden an Putzfassaden beklagten, bei allen anderen waren Holzbauteile in Mitleidenschaft ge- zogen. „So bekommt man natürlich reich- lich Erfahrung im Erkennen und Beseitigen von Hagelschäden“, berichtet Rehfuss, der Hagelschäden am Auto sind eine Seite der Medaille. Doch gerade auch Gebäude sind häufig betroffen – und hier besonders Holzoberflächen. > Typischer Hagelschaden auf einer Nadelholzoberfläche an einem Holzgeländer. Kreisrunde bis elliptische Dellen. Die Lasur ist am Rand der Delle durch die Verformung des Holzes gerissen. Nachfolgend dringt Regenwasser ein. Das Lignin wird partiell ausgewa- schen und es folgt Bläuepilzbefall. Besonders tückisch: Der Hagelschaden wird oftmals erst viele Monate später als solcher erkannt, weil diese Folgeschäden erst dann sichtbar werden. auf eine derartige Hilfe von oben als ein- trägliches Geschäftsmodell aber gerne ver- zichten würde: „Wir haben auch so genug zu tun. Außerdem ist es irgendwie unbe- friedigend, die gleiche Fassade innerhalb von zwei Jahren erneut zu beschichten – Malermeister Jürgen Rehfuss aus Loßburg-Betzweiler mit Kundin vor renovierter Fassade. Gefache und Fachwerk wurden zuvor durch Hagel schwer beschädigt.

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