Color Research Vol.2

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Pigmente oder wie die Farben entstehen

Pigment (lateinisch pigmentum für Färbestoff, Farbe, Würze)

Pigmente sind stück- oder pulverförmige Farbmittel, die im Gegensatz zu Farbstoffen in keiner Flüssigkeit löslich sind. Sie bilden als feine Pulver Grundlage für Malfarben und finden vor allem Verwendung als Anstrichfarben und in der Malerei.

Natürliche Mineralpigmente: das Metall macht´s

Sie werden aus natürlichen Erden, Mineralien, Gesteinen und Edelsteinen gewonnen und wurden bereits in prähistorischer Zeit verwendet. Es sind Verbindungen aus Metallen wie Eisen, Calcium, Barium und Mangan mit Sauerstoff und anderen Nichtmetallen. Erdfarben werden aus den Rohmaterialien durch Schlämmen, Trocknen, Mahlen und Sieben hergestellt. Es gibt nahezu unzählige Tönungen und Nuancen. Durch Brennen werden weitere Farbnuancen erzeugt. Die gewonnenen Pigmente sind meistens sehr lichtecht.

OCKER: natürlich vorkommende Erdpigmente, wasserhaltige Eisenoxide. Sie reichen von lichtem Ocker über Goldocker bis hin zu dunkelroten Farbtönen. Durch Brennen entstehen rote Ocker-Nuancen, wie z.B. das bekannte Terra di Siena gebrannt.

EISENOXID NATUR: ein weit verbreitetes Pigment mit orangebraunen, rotvioletten bis braunen Tönen. Ein Vertreter ist der rote Bolus, er enthält Ton, Tonerden und Aluminiumsilikate. Farbgebend hier ist der das Eisenoxid: Hämatit. Lichtecht und beständig gegen Feuchtigkeit, Wärme und Chemikalien.

UMBRA: gehört zur Familie der Ocker, bei denen mehr oder weniger Anteile des Eisenoxids durch Mangandioxid ersetzt sind. Je mehr Mangan, desto dunkler der Farbton, bis hin zum Schwarz. Umbra natürlich ist eine warmtonige Nuance. Gebrannt entstehen weitere warme Brauntöne.

CHAMPAGNERKREIDE: feines, weiches Sedimentgestein, das durch abgelagerte Schalen fossiler Kleinlebewesen entstanden ist. Die daraus entstandenen Kalke sind färbend und als Pigmente und Füllstoffe verwendbar. Die Champagnerkreide ist von besonderer Reinheit.

Diese Farbtöne finden Sie übrigens auch in unserem neuen Histolith Fächer.

Natursteine: Eisen, Kalk und Ton geben den Ton an

Diese Steine mit ihrer Farbigkeit sind zeitlos und prägen die Stadtbilder vieler deutscher Altstädte:

GRÜNE ERDE: besteht meistens aus den Mineralien Glaukonit oder Seladonit. Bayerische Grüne Erde entsteht aus grünem Sandstein, der genauso aufgebaut ist. Er ist ungiftig und lichtecht.

Sandstein ist ein Sedimentgestein, der als Hauptmineral das Quarz (Sandkörner) enthält. Die Farbe der Quarzkörner ist hellgrau bis weiß. Die bunten Färbungen des Sandsteins entstehen durch weitere mineralische Gesteine, wie z.B. der Glaukonit, der für die grüne Färbung sorgt. Eisenhaltige Mineralien wie z.B. das Eisenerz Hämatit färben den roten Sandstein und Limonit die gelblichen und bräunlichen Steine. Der hellglimmernde Muskovit verleiht dem Stein einen silbrigen Schimmer und Glitzer. Vorrangig verwendet werden diese Sandsteine als Sockel, Türeinfassungen und Fensterlaibungen.

Der Muschelkalk, ein Gestein mit Fossilien von Kalkschalen und kalkigen Skelettresten von tierischen oder pflanzlichen Lebewesen aus dem Meerwasser. Creme-bis beige-graue Färbungen sind typisch. Viele historische Gebäude, Stadtbefestigungen und Burganlagen wurden aus Muschelkalk errichtet. Der sogenannte Mergel ist auch ein Sedimentgestein, das aus Kalk und Ton besteht. Meistens entsteht er aus Planktonschalen und Schlamm. Seine hellgrau-sandige Färbung ist häufig auf Fassaden anzutreffen. Basalt-Lava ist ein vulkanisches Ergussgestein, dunkel grau und feinkörnig, in zahlreichen Varianten. Er ist ein wichtiges Baumaterial für Fensterfaschen, Sockel, Treppenstufen. Als Füllstoff für graue Mörtelmassen ist er Farbgeber. Die Farbtöne der Natursteine finden Sie übrigens auch in unserem neuen Histolith Fächer.