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Putz – der vielseitige Helfer
Putz – der vielseitige Helfer

Putz – der vielseitige Helfer

Als Putz wird, vereinfacht gesagt, ein Belag auf Wänden und Decken im Bauwesen bezeichnet. Dabei wird eine Verputzung sowohl außen als auch innen aufgetragen und erfüllt mehrere Zwecke. Putz stellt eine glatte Oberfläche her, die beschichtet, tapeziert und gestrichen werden kann. Je nach Körnung erzeugt die Masse eine raue Oberfläche. Spezielle Innenputze helfen zudem bei der Regulierung der Raumfeuchte. Außenputze dienen der Wasserabweisung und Wärmedämmung sowie dem Brand- und Schallschutz. Eine Verputzung besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Schichten. Informationen zur genauen Vorgehensweise und zu verschiedenen Putzarten finden sich ebenfalls auf dieser Seite.

Welche Putzarten bietet der Handel an?

Putz ist nicht gleich Putz. Bevor mit den Putzarbeiten begonnen werden kann, wird zunächst zwischen den Putzarten gewählt. Diese werden in sogenannte Putzmörtelgruppen eingeteilt und durch Faktoren wie die Druckfestigkeit und die Wasseraufnahme unterschieden. Im Folgenden stellen wir Ihnen alle Unterscheidungsmerkmale kurz vor.

Die Putzmörtelgruppen

Die verschiedenen Produkte werden in sogenannte Putzmörtelgruppen eingeteilt. Diese normierte Einteilung gibt Aufschluss darüber, welche Putzart für welchen Zweck geeignet ist. Die Unterteilung erfolgt dabei in sechs verschiedene Klassen und orientiert sich an den im Putz verwendeten Bindemitteln. Die Klassen lauten wie folgt:

  • P I: Kalkputze inklusive Wasserkalk- und Luftkalkputze
  • P II: Kalkzementputze
  • P III: Zementputze
  • P IV: Gipsputze und Gipskalkputze
  • P V: Anhydrit- und Anhydritkalkputze
  • P Org: Organische Putze, mit Kunstharz als Bindemittel

Lehmputz gilt als mineralischer Putz und ist in keine der oben genannten Klassen eingeteilt

Wichtigen Abkürzungen für Putz

Neben der Einteilung von Putz in Klassen beschreiben die folgenden Abkürzungen den Verwendungszweck eines Putzes. Diese gelten europaweit:

  • GP: Normalputz
  • LP: Leichtputz
  • OC: Einlagiger Außenputz
  • CR: Edelputz
  • R: Reparatur und Sanierputz
  • T: Wärmedämmputz

Und zuletzt existieren Kürzel, die die Eigenschaften des getrockneten Putzes beschreiben. Die Kürzel CS I bis CS IV beschreiben, wie druckfest ein Putz ist. Eine höhere römische Ziffer hinter dem Kürzel bedeutet eine höhere Druckfestigkeit. Das heißt: Ein Putz, der mit CS IV ausgezeichnet ist, hält mehr Druck stand als ein Putz mit dem Kürzel CS I. Die Druckfestigkeit ist wichtig, da Putze je nach Baukörper eine Elastizität mitbringen, damit sie im getrockneten Zustand nicht reißen. Ist ein Putz besonders druckfest, ist er fester und spröder und die Gefahr steigt, dass sich im getrockneten Zustand Risse bilden.

Die Bezeichnungen W0, W1 und W2 geben an, wie viel Wasser ein Putz aufnimmt. Ein niedriger W-Wert bedeutet eine geringe Wasseraufnahme, was einen entscheidenden Vorteil hat: Die Wand bleibt trocken und die Schimmelgefahr sinkt. Zuletzt beschreiben die Werte T1 und T2 die Wärmeleitfähigkeit eines Putzes. Ist die Wärmeleitfähigkeit eines Putzes niedrig, heizt sich der Baukörper von innen und außen weniger stark auf. Das bedeutet, dass in kalten Monaten Heizkosten gespart werden.

Zusammensetzung des Putzes

Die Bindemittel wie Gips, Kalk und Zement geben lediglich den Grundtypus eines Putzes an. Wofür ein Putz verwendet werden kann, hängt von den beigemischten Zuschlagstoffen ab. Man unterscheidet zwischen drei verschieden Zuschlägen. Mineralische Zuschlagstoffe bestehen aus Sand, Quarzsand und Split. Organische Zuschläge sind Kunststoffgranulat, Stroh und Kork. Und zuletzt Zusatzmittel, zu denen Dichtungsmittel und Haftungsverbesserer zählen. Die Menge und das Mischverhältnis der Zuschlagstoffe zum Bindemittel bestimmen, welche Eigenschaften ein Putz erhält. Aufgrund dieser Zusammensetzung erfolgt dann die Einteilung des Putzes in eine Putzklasse.

Welcher Putz eignet sich wofür am besten?

Um den Innenraum in einem Haus zu verputzen, eignet sich vor allem Lehmputz. Dieser sorgt für ein gutes Raumklima. Kalkzementputz ist robust, weswegen er sich gut für einen Einsatz im Treppenhaus eignet. Zementputz dagegen ist druckfest und wasserresistent, was ihn zu einem idealen Fassadenputz macht. Zur besseren Übersicht zeigt die folgende Tabelle, welcher Putz wo Verwendung findet. Sie bildet die idealen Einsatzgebiete sowie Vor- und Nachteile der Putzklassen ab.

Putzklasse Innen Außen Bindemittel Besonderheit
P I Ja Nein Kalk Resistent gegen Feuchtigkeit, aufwändige Verarbeitung
P II Ja Ja Kalk, Zement Robust, überall einsetzbar
P III Ja Ja Zement Druckfest und wasserresistent
P IV Ja Nein Gips, Kalk Leichte Verarbeitung, gut für Innenwände
P V Ja Nein Gips, Kalk Leichte Verarbeitung, gut für Innenwände
P Org Ja Ja Kunstharz Widerstandsfähig
Lehmputz Ja Nein Lehm, Ton Gutes Raumklima, schlecht für Feuchte geeignet