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Kalkfarbe als Alternative
Kalkfarbe als Alternative

Kalkfarbe: Die mineralische Alternative

Der Großteil der Deutschen verwendet für einen Anstrich im Innenbereich die beliebte und am weitesten verbreitete Dispersionsfarbe. Dabei existieren alternative Farbtypen, mit denen Wände verschönert werden können. Eine davon ist die sogenannte Kalkfarbe. Auf dieser Seite steht, wie diese zusammengesetzt ist und welche Vor- und Nachteile die Kalkfarbe im Vergleich zur Dispersionsfarbe besitzt. Zuletzt geben wir einen Einblick in den Preis von Kalkfarbe und die verfügbaren Produkte von Caparol.

Ideal in feuchten Räumen

Herrscht in Räumen hohe Luftfeuchtigkeit, ist Kalkfarbe die ideale Farbe dafür. Das Anstrichmittel besteht aus Wasser als Lösungsmittel sowie Weißkalk. Diese besondere Zusammensetzung verleiht der Kalkfarbe spezielle Eigenschaften: sie ist außerordentlich grobporig und wirkt desinfizierend. Das sorgt dafür, dass Kalkfarbe an nassen Wänden der Bildung von Schimmel vorbeugt und das beste Anstrichmittel auf feuchten Untergründen darstellt. Ein weiterer Faktor, mit dem die Kalkfarbe der Schimmelbildung vorbeugt, ist die hohe Alkalität der Anstrichmasse. Das sorgt dafür, dass den Schimmelpilzen der Nährboden entzogen wird.

Der Unterschied zur Dispersionsfarbe

Kalkfarbe ist eine mineralische Farbe. Diese Eigenschaft bekommt das Anstrichmittel durch die verwendeten Inhaltsstoffe, da Kalk ein Mineral beziehungsweise ein natürliches Element ist. Dispersionsfarbe, wie sie viele Handwerker für den Innenbereich verwenden, beinhaltet zwar ebenfalls mineralische Füllstoffe und Pigmente, besteht jedoch aus einer Dispersion. Mit diesem Begriff bezeichnet man ein Gemisch aus mindestens zwei Stoffen, die sich nicht oder kaum miteinander verbinden. Die Stoffe einer Dispersionsfarbe sind Wasser, Farbpigmente, Bindemittel sowie Additive und Füllstoffe. Additive und Füllstoffe sorgen dafür, dass die Farbe eine dickere Konsistenz erhält, das Bindemittel hält die Inhaltsstoffe zusammen und verleiht der Farbe Festigkeit.

Alternative zum Kalk: Wandfarbe aus Dispersionskalk

Aufgrund ihrer besonderen Zusammensetzung wird reine Kalkfarbe nur noch selten auf Untergründen wie Stein, Beton, Zement und Putz verwendet. Auch Kreidefarbe dient meist lediglich als Alternative in der Baudenkmalpflege. Da Kalkfarbe insbesondere auf nicht-mineralischen Untergründen wie Fliesen, Holz und Tapeten nicht hält – wird hier Dispersionskalkfarbe verwendet.

Eine Ausnahme bildet diffusionsoffene Tapete. Sie besitzt erhöhte Chancen, dass die Farbe darauf haftet, da sie durch ihre grobporige Struktur Wasser aufsaugt und eine Verbindung mit dem Anstrichmittel eingeht. Eine Garantie für optimale Haftung ist das jedoch nicht. Ob die Kalkfarbe an der diffusionsoffenen Tapete haftet, lässt sich mit einem Probe-Anstrich herausfinden.

Wie Kalkfarbe aufgetragen wird

Beim Auftragen von Kalkfarbe wird anders gearbeitet, da sich diese aufgrund ihrer Zusammensetzung in der Verarbeitung von Dispersionsfarbe unterscheidet. Kalkfarbe trocknet schnell, weswegen leicht Pinselabsätze entstehen. Um diesen Effekt zu vermeiden, wird die Farbe im Nass-in-Nass-Verfahren aufgetragen. Das bedeutet: Wände und Decken werden in einem Durchgang gestrichen, der Farbauftrag erfolgt auf der noch feuchten Wand. Saugt die zu streichende Oberfläche stark, wird diese kontinuierlich mit Wasser befeuchtet, um ungewollte Absätze zu vermeiden.

Vor- und Nachteile der Kalkfarbe

Kalkfarbe ist eine außergewöhnlich umweltschonende Farbe, da sie aus mineralischen Bestandteilen besteht und frei von Kunststoffen und Weichmachern ist. Das sorgt dafür, dass Kalkfarbe für Allergiker bestens geeignet ist. Das Anstrichmittel erzeugt einen matten und natürlichen Look, der mit anderen Farben nicht möglich ist. Kalkfarbe ist nicht brennbar und dank ihrer grobporigen Struktur und desinfizierenden Wirkungen schützt sie Wände vor Schimmel und Bakterien. Durch ihre Wasserdurchlässigkeit erzeugt die Farbe ein angenehmes Raumklima und trägt zum Wohlfühlfaktor in jedem Haus bei.

Bei allen Vorteilen bringt Kalkfarbe auch Nachteile mit. Ein späteres Überstreichen der Farbe ist nicht so einfach möglich. Mehr dazu erläutern wir im Absatz Kalkfarbe überstreichen. Durch ihre mineralischen Bestandteile ist das Anstrichmittel anfällig für Beschädigungen. Werden Schrammen in der Farbe ausgebessert, sind die Ausbesserungen im getrockneten Zustand immer sichtbar. Die matte und raue Oberfläche von Kalkfarbe macht diese äußerst empfindlich gegenüber Wasser und Schmutz, deshalb eignet sie sich nicht für Küchen und Bäder.

Kalkfarbe ist außerdem ätzend. Das bedeutet: Handschuhe und Schutzbrille sind bei der Verarbeitung zwingend erforderlich. Fensterbänke und Fensterrahmen sollten ordentlich abgeklebt werden. Andernfalls hinterlässt das Produkt Spuren, die sich nicht mehr beseitigen lassen. Bei Kontakt von Kalkfarbe empfehlen wir, diese sofort gründlich auszuwaschen und bei ungewöhnlichen Reaktionen der Haut, einen Arzt aufzusuchen.

Kalkfarbe überstreichen

Da das Überstreichen der Kalkfarbe nicht einfach ist, wird die mit der Kalkfarbe gestrichene Wand vor dem Streichen behandelt. Mit einer groben Bürste wird das Anstrichmittel entfernt und die ursprüngliche Wand freigelegt. Dabei ist Vorsicht gefragt: Beim Entfernen von Kalkfarbe entsteht feinporiger Staub, der bei Kontakt mit Schweiß ätzend wirkt. Schutzkleidung hilft dabei, die Haut vor dem Staub zu bewahren.

Ist die Wand von der Kalkfarbe befreit, kann der neue Anstrich beginnen. Einzige Ausnahme: Wird Mineralfarbe verwendet, kann diese direkt auf der Kalkfarbe angebracht werden, ohne letztere abzubürsten. Aufgrund der mineralischen Bestandteile verbindet sich die Mineralfarbe mit dem Kalk. Für das bestmögliche Ergebnis werden mehrere Schichten Anstrichmittel auf dem Kalk aufgetragen, damit die Mineralfarbe optimal deckt.

Das kostet Kalkfarbe

Für Kalk Wandfarbe fallen höhere Preise als für herkömmliche Dispersionsfarbe an. Der durchschnittliche Preis des Anstrichmittels liegt bei 6 Euro pro Liter und schwankt je nach Händler. Dispersionsfarbe kostet durchschnittlich 3,50 Euro pro Liter. Bei einigen Händlern und Malern ist Kalkfarbe für den gleichen Preis wie Dispersionsfarbe erhältlich, was in den meisten Fällen für qualitativ minderwertige Produkte spricht.

Kalkfarbe von Caparol

Für authentische Kalkanstriche im gesamten Wohnbereich sorgt Histolith Innenkalk von Caparol. Die Premium-Kalkfarbe eignet sich für den Innenbereich jedes Zuhauses und überzeugt mit einem hohen Weißgrad. Eine Werksabtönung erhalten Sie in vielen Farbtönen auf Anfrage. Es ist jedoch auch möglich, Histolith Kalkfarbe mit unseren Calcino-Color-Farbtönen sowie mit kalkbeständigen Abtönfarben und Trockenpigmenten zu tönen. Prüfen Sie hier bitte im Vorfeld anhand einer Probe die Pigmentverträglichkeit. Histolith Innenkalk ist außergewöhnlich wasserdampfdurchlässig, wodurch das Premium-Produkt von Caparol überall ein angenehmes Wohnklima erzeugt.

Zusammenfassung: Gutes Klima mit Kalk

Kalkfarbe besteht aus mineralischen Stoffen, ist im getrockneten Zustand grobporig und wirkt desinfizierend. Diese Eigenschaften geben Schimmel und Bakterien keine Chance, weswegen sich Kalkfarbe bestens für feuchte Räume eignet. Das Anstrichmittel haftet gut auf mineralischen Untergründen wie Putz und Beton, aber weniger gut auf Fliesen, Holz und Tapeten. Eine gute Alternative zu Kalkfarbe ist Kreidefarbe, welche ebenfalls mineralische Zusatzstoffe beinhaltet und auf allen Untergründen haftet. Diese erzeugt ein angenehmes Raumklima, ist im Gegenzug anfällig für Beschädigungen sowie Schmutz und Wasser. Qualitativ hochwertige Kalkfarbe ist im Durchschnitt 25 Euro teurer als Dispersionsfarbe, welche die am häufigsten verwendete Innenfarbe ist.