• #Stories
  • Lang

Grün ist meine Lieblingsfarbe!

„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“

Pablo Picasso

Bewusst oder unbewusst - jeder hat eine Lieblingsfarbe. Manche lieben gar eine besondere Farbkombination von zwei oder mehreren Farbtönen. Bei Umfragen hat die Farbe Grün immerhin den 3. Platz ergattert – hinter Blau und Rot.

Was ist besonders an Grün?

In Goethes Farbenlehre lesen wir: „Wenn man Gelb und Blau, welche wir als die ersten und einfachsten Farben ansehen, gleich bei ihrem ersten Erscheinen, auf der ersten Stufe ihrer Wirkung zusammenbringt, so entsteht diejenige Farbe, welche wir Grün nennen.“ Grün ist für ihn eine Mischung aus Licht (Gelb) und Finsternis (Blau). Vielleicht ist es daher so spannend mit Grünnuancen zu arbeiten – je nach Verteilung von Gelb- und Blauanteil entstehen ruhige tiefe Blaugrünnuancen, leichte helle Blasstürkistöne bis hin zu gelberen aktiven Nuancen wie Giftgrün oder auch ganz dichtes statisches Olivgrau.

Gesine Dittmer

Die Darmstädter Künstlerin Gesine Dittmer hat ihren ganz eigenen Farbcode – aufbauend auf ihrer Lieblingsfarbe Grün. Erfahrung im Umgang mit Farbe hat sie im Studium der Malerei in Florenz gesammelt und anschließend in Darmstadt, wo sie Illustration und Grafik Design studiert hat.

Aus dem Meer an Farben, das uns umgibt trifft sie eine Auswahl und erforscht mit ihren Bildern die Vielfalt innerhalb dieser Farbigkeit. Dabei kommt es ihr nicht auf die Formensprache an, bei der ein Motiv die Farben quasi innerhalb definierter Flächen sortiert. Vielmehr denkt sie in Farben und wählt daher Landschaften als freies Motiv im weitesten Sinn: Natur, Wiesen, Felder, Hügel, Sumpf- und Seelandschaften. Dabei ist jedes Bild ein Ausschnitt von einem empfundenen Ganzen – eine Momentaufnahme sinnlichen Erlebens der Natur. 

Abtauchen in grüne Bildwelten

Beim Malen beginnt Gesine Dittmer immer mit einer grünen Farbnuance – weitere Farben kombiniert sie intuitiv hinzu. „ Das ist wie eine Reise, von der ich selbst nicht weiss wo es hingeht.“  Dabei interessiert sie besonders der Grenzbereich zwischen Grün und Blau. Einen höheren Blauanteil verwendet sie für mehr Weite im Bild. Reine „Grünbilder“ findet sie einsam, daher kommen oft aktive Rottöne ins Spiel, die für sie etwas mit Menschen zu tun haben. Spannend wird es auch, wenn sich Grün mit Gelb zu erdigen Nuancen wie Senfgelb mischt. Wiederholungen von Farbtönen, konstante und verwandte Farbnuancen entwickeln eine Vielschichtigkeit auf der Leinwand, wobei diese auch gern stellenweise „nackt“ stehenbleiben darf. Wichtig ist ihr Bewegung im Bild zu erzeugen – durch konstante und gerichtete Rhythmik entsteht ein Fluß durch den das Bild letztlich wieder Ruhe ausstrahlt. Zu konkret soll die Formensprache nicht sein, damit dem Betrachter genug Raum für eigene Interpretationen bleibt. 

Im Caparol 3D-System Farbfächer gefällt ihr besonders die Patina-Farbfamilie.

„In mehreren verschiedenen Grünnuancen habe ich meine Gartenstühle zu Hause lackiert.“

Und noch mehr Seeblaugrün, Sumpfgrün…

Grün war schon immer ihr Thema – gerne auch als Ganzkörpererlebnis: Im Urlaub ist sie gerne auf und im Wasser unterwegs. Am liebsten springt sie in blaugrüne Naturgewässer. Auf Schwimm- oder Taucherbrille verzichtet sie dabei bewusst, denn gerade die Unschärfe beim Sehen unter Wasser ist reizvoll. Algenreiches grünbraunes Naturseewasser ist besonders inspirierend beim Einfall der Sonnenstrahlen….sinnlich, atmosphärisch und wunderbar unkonkret. Schwimmen in der Natur ist ein ganz besonderes Erlebnis – es gibt uns ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit der Natur und mit uns selbst. In diesem Zusammenhang ist sie begeistert vom Reiseführer „Wild swimming Frankreich“, der zur Entdeckung der schönsten Seen, Flüsse und Wasserfälle Frankreichs mit spektakulären Badestellen einlädt.

Tipps

Reiseführer „Wild swimming Frankreich“ von Daniel Start. Entdecke die schönsten Seen, Flüsse und Wasserfälle Frankreichs (Cool Camping) Taschenbuch, April 2017

Freibadführer „Public Swimming“ von Gabi Schirrmacher. Frei- und Naturbäder sowie Badeseen in der Region um Frankfurt. 2018

Bildquellen: Gesinde Dittmer, Petra Ruhnau