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Fahrradwissen

Interessantes und Kurioses rund ums Fahrrad

Ob alltäglicher Begleiter, Sportgerät oder Transportmittel: Das Fahrrad hat eine lange Tradition und gibt sich heute fast so modern wie vor 200 Jahren. In dem sympathischen Leisetreter stecken viele Varianten und Neuheiten – es gibt Wissenswertes und manche Überraschung. Hier sind einige spannende Kurzgeschichten:

Wussten Sie…

… DASS ES ZUM TREND CARAVANING EINEN FAHRRAD-WOHNWAGEN GIBT?

Wer zur Urlaubsfahrt auf- statt einsteigen und dabei noch aufs Hotel verzichten möchte, findet im Wide Path Camper von Designer Mads Johansen einen gleichermaßen trendigen wie praktischen Partner: Der klappbare Wohnwagen fürs Fahrrad wiegt nur 45 kg, ist etwa 1 m breit und 2,5 m lang. Parkt das Gespann, ist der Wohnanhänger in wenigen Minuten einzugsfertig und bietet Platz für vier Personen.6

… DASS DIE BEHAUPTUNG »FAHRRAD FAHREN VERLERNT MANN NICHT« FUNDIERT IST?

Wissenschaftler sprechen von erlernten Fähigkeiten, wenn Handlungen größtenteils unbewusst und automatisch ablaufen. Das ist z. B. beim Fahrradfahren der Fall. Die Fertigkeit ist in einem separaten (prozeduralen) Gedächtnissystem verankert, das relativ geschützt im Zentrum des Gehirns sitzt und so gut wie nie beeinträchtig wird. so bleiben uns einfache Bewegungsabläufe, die wir einmal verinnerlicht haben, in der Regel ein Leben lang erhalten.1

… DASS FAHRRÄDER DIE WELTWEIT MEISTGENUTZTEN TRANSPORTMITTEL SIND?

Anfangs ein kurioses Mobil: Vor über 200 Jahren, am 12. Juni 1817, fuhr Erfinder Freiherr Karl von Drais auf einer zweirädrigen Laufmaschine, der Draisine, durch Mannheim. Es sollte noch mehrere Jahrzehnte dauern, bis daraus das Fahrrad entstand – doch der Grundstein war gelegt. Heute ist das Fahrrad das global meistgenutzte Transportmittel und gilt als zentrales Element der Mobilität.

… DASS DIE GENERATION Y FAHRADLENKER AN DIE WAND BRINGT?

Generation Y – Generation why. Warum also Fahrradlenker und -sattel im Stil von Hirschgeweihen an die Wand bringen? Hippe Trophäen des urbanen Fahrrad-Kults? Auch. Denn sie dienen ebenso als Aufhängung für das heilige Designer-Rennrad. Der Wiener Werber und Designer Andreas Scheiger hat unter dem Titel „Upcycle Fetish“ eine ganze Serie solcher Konstruktionen geschaffen – angeregt von Pablo Picassos Klassiker „Cabeza de Toro“.7

… DASS MANNHEIM DEN ERSTEN FAHRRADWEG DER WELT EINRICHTETE?

Kaum waren dem Fortschritt geneigte Menschen mit den ersten Draisinen unterwegs, schon reagierte der Gesetzgeber auf Kollisionen mit Fußgängern – die Stadtväter von Mannheim verboten bereits sechs Monate nach der „Jungfernfahrt“ den Betrieb. Die Benutzung von Laufrädern war nur noch im Schlosspark gestattet – womit sich Mannheim des ersten Fahrradwegs der Welt rühmen darf.

… DASS ZU RUND 80% ALLER DEUTSCHER HAUSHALTE EIN FAHRRAD GEHÖRT?

Die Lust der Deutschen am Radeln wächst – und damit der Fahrradbestand unseres Landes: Zählte man 2007 noch ca. 68 Mio. Räder, stieg die Zahl in 2017 auf rund 73,5 Mio. Allein im Jahr 2016 wurden in Deutschland 4,35 Mio. Fahrräder und E-Bikes verkauft. Dabei interessant: Der Anteil von E-Bikes liegt zwar insgesamt noch unter fünf Prozent, das Segment verzeichnet aber Wachstumsraten von ca. 12 Prozent. Besonders boomen die Kategorien E-City und E-Trekkingbike.2

… DASS DIE TOSKANA NICHT NUR TRADITION IN WEIN, SONDERN AUCH BEI VINTAGE-RADRENNEN HAT?

L’Eroica – so der Name des Vintage-Radrennens im Herzen der Toskana. Es geht um die härtere Gangart, wenn sich alljährlich Anfang Oktober Tausende Radenthusiasten am malerischen Weinbaugebiet Chianti treffen. „Eroica“ bedeutet heldenhaft, und genauso brettert man mit alten Stahlrennrädern über rumplige Schotterstraßen. Das Lebensgefühl von italienischen Rad-Champions der Nachkriegszeit soll eingefangen werden – daher starten die Teilnehmer auch mit Wolltrikots, ohne Klickschuhe und Baumwollkappen statt Helmen.4

… DASS DER HIPPE TRENDSPRORT BIKE POLO ALTE WURZELN HAT?

Vor 120 Jahren in Irland erfunden, in Vergessenheit geraten, und Anfang der 2000er von Fahrradkurieren in Seattle wiederentdeckt. Dabei nicht ohne Witz: Sie wollten sich Pausenzeiten auf dem Rad vertreiben. Mittlerweile wird Bike-Polo in über 30 Ländern gespielt und gilt mit einer Mischung aus Eishockey, Rugby und Radkunst als Trendsportart. Der maskulinen Ausprägung entspricht das angesagte Styling: Spieler ohne Bart sollten besser zu Hause bleiben.5

…DASS ES IN DER SÜDPFALZ EIN KLAPPRADRENNEN MIT ALLJÄHRLICHEM MOTTO GIBT?

Eine kuriose Parole: "1001 Scharnier – Märchen aus dem Orient und von hier! Rotkäppchen strampelt sich einen bösen Wolf". Derart motiviert, radelten am 1. September über 1000 Klapprad-Begeisterte den höchsten Berg des Pfälzerwalds, die Kalmit hinauf. Viele waren mottogemäß verkleidet: als Rotkäppchen, Froschkönig oder böser Wolf, als Schneewittchen in Begleitung von sieben Zwergen. Aber auch der Rattenfänger von Hameln war dabei, und die Bremer Stadtmusikanten schmückten die Klappräder in Form von spektakulären Aufbauten. Der sportliche Aspekt kam dennoch nicht zu kurz: Die schnellsten Teilnehmer schafften die sechs Kilometer lange Strecke in unter 20 Minuten.8

www.kalmit-klapprad-cup.de

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