Color Research Vol.1

  • #Fühlen
  • Lang

Des Lackes Glanz

Lackfarbigkeiten in Europa

In den Niederlanden kann der Lack nicht glänzend genug sein, während es nicht nur hier zu Lande auch mal ganz matt sein darf. Lack wird in Europa ganz verschieden präferiert.

Ganz technisch betrachtet, sind Lacke nichts anderes als Schutzschichten, die den Untergrund, den Baustoff, das Substrat vor den Unbilden der Atmosphäre schützen. Also vor Regen und Schnee, vor UV-Strahlung, Schadstoffen oder abrasiven Belastungen. Das freilich ist nur die eine Seite des Lackes. Mindestens genauso wichtig ist die dekorative Eigenschaft, die sich in Farbton, Glanzgrad und Struktur ausdrückt. Und da gehen die Vorlieben bekanntlich auseinander - auch auf europäischer Ebene. Daher hat sich das FarbDesignStudio von Caparol auf die Reise gemacht und sich den regionaltypischen Einsatz von Lackfarbigkeiten genauer angeschaut.

Niederländer lieben den Glanz

Die Erkenntnisse sind teils erstaunlich, teils bestätigen sie Beobachtungen. Interessant ist vor allem, dass in den Niederlanden fast ausschließlich hochglänzende Lackqualitäten gefragt sind. Bereits in Belgien neigt man eher zu Seidenglanz. In Deutschland gilt Seidenmatt als Standard mit der Tendenz zur stumpfmatten Oberfläche.

Auch in Schweden geht man zurückhaltender mit Akzenten um, liebt das Weiß und setzt maximal die Haustüre farbig ab. Diese Zurückhaltung hat einen guten Grund, denn die skandinavischen Nachbarn lackieren ihre Holzhäuser bevorzugt komplett, meist im klassischen Schwedenrot oder in Blaugrau, Ockergelb, Graugrün oder Anthrazit. Wichtig: Die gesamte Farbkomposition muss unbedingt harmonisch klingen.

Grau, Anthrazit, Weiß, tiefe Rot- und Grüntöne gehören derweil zu den europäischen Standards – die Klassiker tauchen in jeder Region auf, selbstverständlich in abweichender Ausprägung.

Vor rund drei Jahren startete das Caparol FarbDesignStudio dieses Projekt, das die aktuellen Farbkulturen in europäischen Ländern erkunden soll. Die Erkenntnisse fließen gleich in die Praxis ein: etwa in den neuen Farbfächer „LackChamp“, dessen Farbton-Auswahl von den europäischen Vorlieben getragen wird und RAL-, Perglanz- wie auch die DB-Farbtöne umfasst. Hintergrundinfos zu Glanzgraden oder normgerechten Durchfluss-Kennzeichnung runden den Fächer ab.