Fassadengestaltung

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Farb- und Materialtrends an der Fassade

Werden unsere Hausfassaden wieder farbiger?

Nachdem die Töntechnik in den letzten Jahren den Wunsch nach sehr farbkräftigen Fassaden ermöglicht hat, zeichnet sich nun eine Vorliebe für dunklere und unbunte Nuancen ab. Stark gesättigte Farbtöne wirken auf Putzflächen materialuntypisch und daher künstlich. Leicht vergraute Farbnuancen werden dem Material gerecht, wirken authentisch und sind weniger schmutzempfindlich. Das Thema Nachhaltigkeit setzt sich offenbar nicht nur in der Materialwahl, sondern auch in der Farbgestaltung der Fassade durch. Farbtöne, die zeitlos, materialgerecht und natürlich wirken sind gefragt: Sandtöne, Schlamm-, Ocker- und Graunuancen. Kräftige Farbnuancen sind maximal als Akzent gewünscht.

Farbtendenzen

Ein Mix von erdigen Sandtönen, Mocca- und Latte Macchiato-Tönen - mal cremiger, mal steiniger nuanciert liegt im Trend. Neben der Farbrichtung, sind auch Kontraste und Kombinationen nun interessant. Die Kontraste werden weicher, mit feinen Unterschieden in Sättigung, Helligkeit und Farbwinkel. Farbe und Material erscheinen so als Einheit und verstärken eine monolithische Wirkung der Gebäude. Dieses Prinzip ist sowohl innerhalb eines Gebäudes als auch für Ensemble zu beobachten.

Color Research

Mit zunehmender Globalisierung gewinnt die regionale Farbigkeit wieder an Bedeutung. Sie ist Identitätsstifter und Inspiration für die Entwicklung des Stadtbildes. ColorResearches in Deutschland und weiteren europäischen Ländern zeigen, wie unterschiedlich mit Farbe in der Architektur gestaltet wird. Welche Farben sind dominant? Wie werden sie kombiniert? Das Wissen um regionale Farbkulturen ist elementar für die Farbberatung.

Erfahren Sie mehr über unseren ColorResearch-Vol1 und über den ColorResearch-Vol2.

Farbe und Material

Im Trend für hochwertige Gestaltung liegt die Mischfassade. Vor allem die Kombination von Putz und Klinker nimmt am Markt zu. Für den Bauherrn stellt die Ausführung eines Fassadenteilbereichs in Klinkeroptik (z.B. Erdgeschoss, Treppenhaus, Sockel) eine überschaubare Investition dar, um das Gebäude aufzuwerten. Der Gestaltungsspielraum mit keramischen Klinkerriemchen als dekorative Oberflächengestaltung ist entsprechend groß. Derzeit sind Farbstellungen in Beige-, Sand- und Grautönen besonders gefragt.

Bei Mischfassaden kommt es auf das stimmige Zusammenspiel von Farben und Materialien an – liegen sie zu weit auseinander kommt kein Klang zustande, sind sie zu nah beieinander geht die Lebendigkeit verloren.

Von der Natur inspirierte Oberflächen

Naturstein- und Betonoberflächen sind weiterhin sehr gefragt – Kreativtechniken bieten hier viele Möglichkeiten zur Gestaltung von Fassaden, die bleibenden Eindruck hinterlassen. Die ArmaReno 700 Kreativtechnik ‚Travertin‘ erzeugt optische und haptische Assoziationen zu diesem attraktiven Kalkstein.

Bei der Gestaltung von modernen Gebäuden liegt die Beton-Optik im Trend. Die Kreativtechnik „Autentico“ schafft eine Oberfläche, die an Natürlichkeit kaum zu übertreffen ist. Die Variation in der Verarbeitung und Farbgebung bietet großen individuellen Gestaltungsspielraum.

Mehr über unsere Kreativtechniken finden sie unter:

Die Fassade im Visier
Kreative Techniken und Effekte

Putz als zukunftsfähiges Material weiterentwickeln

Für die Akzentuierung von Teilflächen eignet sich auch das Wechselspiel aus feinen und groben Oberflächen. Das Gestaltungspotential des Werkstoffes Putz könnte in Zukunft verstärkt ausgeschöpft werden. Hier sind weitere Einfärbungen und Modellierungen denkbar: noch grobere und wildere Strukturen – wichtig dabei ist, dass sie natürlich anmuten. In diesem Zusammenhang steigt auch das Interesse an lokalen und authentischen Baustoffen. Traditionelle Werkstoffe und innovative Materialien können auch auf ungewohnte Art kombiniert werden und dadurch neue Optiken liefern. Durch die individuelle Ausführung des Verarbeiters entstehen einzigartige Fassaden.

Die HAWK Hildesheim entwirft Szenarien zum Putz der Zukunft mit ihrer Studie „Zukunft Putz – Rendering Codes“.