Fassadengestaltung

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Ein Farbton, zwei Medien: Bildschirm versus Ausdruck

Warum sehen Farben auf dem Monitor anders aus?

Wer kennt das nicht: Auf dem Monitor sieht der Farbton genau richtig aus – und im Ausdruck ganz anders! Wie kann das sein?

Was wir auf dem Monitor sehen, sind Lichtfarben. Durch die Überlagerung der drei Grundfarben Rot, Grün, Blau (=RGB) in unterschiedlichen Intensitäten und Anteilen mischt der Monitor die anzuzeigenden Farben. Wenn alle 3 Farben zusammengemischt werden, sehen wir weiß. Der Umfang der auf dem jeweiligen Monitor darstellbaren Farben wird als Monitorfarbraum bezeichnet. Hierbei kann es beim darstellbaren Farbumfang je nach Modell zu Unterschieden kommen.

Interessant: Das menschliche Auge sieht mehr, als ein Monitor darstellen kann! Nicht alle Farbtöne, die das menschliche Auge wahrnehmen kann, lassen sich im RGB-Farbraum abbilden. Und im Druck? Wird natürlich nicht mit Lichtfarben gearbeitet, hier wird meist der klassische Vierfarbdruck verwendet, wir sprechen vom CMYK-Farbraum. Diese Bezeichnung setzt sich aus der Abkürzung für die drei Farbbestandteile Cyan, Magenta, Yellow, ergänzt um den Schwarzanteil Key, zusammen. Diese Farben werden übereinander gedruckt und erzeugen so einen Farbton. Je mehr Farben zusammengemischt werden, desto dunkler wird ein Farbton.

Interessant: CMYK beinhaltet weniger Farbtöne als RGB. Vor allem für stark leuchtende Farben müssen im Druck Sonderfarben verwendet werden. Das kann der klassische Heimdrucker natürlich nicht!

Wir arbeiten also in zwei unterschiedlichen Farbräumen, in denen der gewählte Farbton möglichst gleich aussehen soll. Um beide Farbräume aufeinander abzustimmen, können alle für die Gestaltung mit Caparol-Farben erforderlichen Monitor- und Druckerdaten unter diesem Link kostenfrei heruntergeladen werden.

Zudem empfiehlt es sich, den Monitor zu kalibrieren. Hierfür finden sich in der Systemsteuerung unter »Darstellung und Anpassung | Anzeige« über den Link »Farbe kalibrieren« ein Systemtool auf dem PC. Auch der Drucker bietet in der Regel die Möglichkeit der Kalibration.

Sind diese Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen und ist die zu druckende Datei im CMYK-Format erstellt, kommen die Farbtöne dem gewünschten Ergebnis beim Ausdruck auf hochwertigem Papier im Normalfall recht nah. Um jedoch die endgültige Wirkung an der Fassade verbindlich testen zu können, ist eine Testfläche im gewünschten Farbton direkt am Objekt die beste Empfehlung.

Interessant: Im Profibereich wird aufwändig mit Colormanagement, speziellen Druckern und Papieren gearbeitet. Im Idealfall befinden sich die Geräte in klimatisierten Räumen, denn starke Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchte können das Druckergebnis ebenfalls beeinflussen.

Unsere digitalen Farbtonkollektionen zum Download finden Sie hier.