Hochwertige Oberflächen, innovative Architektur
Im Weser Tower setzt Stararchitekt Helmut Jahn auf Glasgewebe
Der Ausblick ist grandios: Die Altstadt Bremens, die Weser und die historischen Hafenreviere liegen dem neu errichteten Weser Tower zu Füßen. Vom Stararchitekten Helmut Jahn, Architekturbüro Murphy/Jahn in Chicago entworfen, imponiert das atemberaubende Bürogebäude durch seine Höhe von 82 m und die dynamische, innovative Architektur mit einer Fassade ganz aus Glas. Bei einer Grundfläche von 19 m Breite auf 44 m Länge und 22 Stockwerken steht in dem Hochhaus eine Gesamtfläche von 18.000 m2 zur Verfügung: Platz für 800 Arbeitsplätze. Der Weser Tower, der zwischen Oktober 2007 und Ende 2009 auf dem Gelände des früheren Weserbahnhofs in Bremen errichtet wurde, ist das derzeit höchste Bürogebäude und neues Wahrzeichen der »Überseestadt« Bremen, einem Ortsteil im Überseehafengebiet. »Überseestadt« ist aber auch der Titel des Stadtentwicklungsprojekts, das neben dem Weser Tower auch ein neues Hotel, ein Variété-Theater, Restaurants und weitere Bürogebäude beinhaltet.
Glasfassade ohne Klimaanlage
Rund 70 Millionen Euro investierte die Siedentopf GmbH (Bremen) in die Entwicklung des Standortes an der neuen Weserpromenade unmittelbar westlich der Bremer Altstadt. Neben der außergewöhnlichen architektonischen Gestaltung, stellte Helmut Jahn (79) den Gedanken der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt seiner Planung. Trotz der riesigen Glasflächen kommt das Gebäude ohne Klimaanlage aus. Temperatur und Frischluftzufuhr werden durch eine ausgeklügelte Lüftungsanlage geregelt. Flexible Lichtschutz-Elemente schützen vor der Sonnenhitze, während die Scheiben im Winter die Wärme der Sonne auffangen. Zum Heizen und Kühlen wird außerdem das Prinzip der Geothermie, die Erdwärmenutzung, angewandt: Im Winter entzieht ein Wärmetauscher dem Boden die Wärme, die dann ins Gebäude geleitet wird. Im Sommer wird umgekehrt die verhältnismäßige Kälte unter der Erde zum Kühlen des Turms genutzt.
Modernes Glasgewebe passend zur innovativen Architektur
Genauso innovativ wie die Gebäudehülle und -technik sollte auch die Innengestaltung sein. Die Stockwerke sind unterschiedlich aufgeteilt, mal als Großraumbüro mit Betonsäulen, mal mit Trennwänden. Innen wirkt das Gebäude zurückhaltend edel. Sichtbetonwände und -säulen, raumhohe Glasfronten, kombiniert mit Edelstahlelementen sowie anthrazitfarbige Teppichböden in den Büroräumen bzw. dunkelgrauer Naturstein in der Empfangshalle, bestimmen das Bild. Eine in der Farbigkeit sehr reduzierte, materialhaftige Inszenierung, die sich auf Schwarz, Weiß und Grautöne beschränkt. Es stellte sich die Frage welcher Wandbelag zu einem solch beeindruckenden, anspruchsvollen und modernen Objekt passt? Aufgrund der Beanspruchung der Innenwände, der dekorativen Oberflächenoptik und der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten fiel die Wahl auf Glasgewebe und Beschichtung. Das Projekt-Team, bestehend aus Vertretern von Bauherr, Architekt und der ECE als Projektsteuerer entschied sich nach einer umfangreichen Bemusterung für eine Ausführung mit dem Capaver-System von Caparol. Die gesamte Gebäudehülle ist aus Glas, warum also nicht Glas in Form von Glasfasergewebe an den Wänden? Ein weiteres Entscheidungskriterium, das für Glasgewebe spricht, ist die Nachhaltigkeit in Bezug auf die Renovierungsintervalle. Gestalterisch besticht das Glasgewebe nicht nur durch seine ansprechende Strukturierung, sondern auch durch seine hohe Lichtreflexion und das moderne Erscheinungsbild, passend zur hochmodernen Einrichtung. Ungefähr 19.000 m2 Wand- und Deckenflächen wurden mit Capaver Glasgewebe VB tapeziert, nachdem sie vollflächig mit Caparol-Akkordspachtel egalisiert worden waren. Glasgewebe ist ein rein mineralisches Produkt: Die verwebten Glasfasern werden aus Quarzsanden, die in der Natur abgebaut werden, hergestellt.
Attraktiv und strapazierfähig
Die Glasgewebe-Wandbeläge sind in vielen Gewebestrukturen erhältlich. In Kombination mit der Beschichtungstechnik entstehen hoch attraktive, wertvolle und individuelle Wandgestaltungen in allen Farbtönen und Glanzgraden. Hochwertige, dünnfilmige Anstrichmittel schlämmen die Gewebestruktur nicht zu, sondern bringen sie erst richtig zur Geltung. Durch die dünne Beschichtung können mehrfache, kostengünstige Überarbeitungen vorgenommen werden. Im Weser Tower wurde das Glasgewebe mit der Dispersionsfarbe Malerit E.L.F. im Farbton Weiß beschichtet, was dem Ambiente einen edlen Eindruck verleiht. Doch Glasgewebe-Wandbekleidungen können noch mehr. Kleine Oberflächenrisse werden überbrückt, die Untergründe sind vor mechanischen Belastungen stärker geschützt. Die Oberfläche ist hoch wasserfest durch eine beidseitige Spezialappretur. Die Capaver Glasgewebe VB sind weiß vorbeschichtet und benötigen bei der Verwendung von matten oder seidenmatten Anstrichen sowie weißen oder hellen Farbtönen in der Regel nur eine Schlussbeschichtung. Außer dem Glasgewebe wurden im Weser Tower die Sichtbetonflächen im Treppenhaus und die Beton-Stützen in den Geschossebenen auf ca. 6000 m2 Fläche mit Sylitol Antik-Lasur gestrichen. Der Boden im Treppenhaus erhielt eine carbonverstärkte einkomponentige Methylacrylatbeschichtung mit Disbon 404. So ist das Wahrzeichen der Überseestadt nicht nur außen imposant, auch innen wirkt es hochmodern und durchgestylt.
Fotos: Caparol Farben Lacke Bautenschutz / Martin Duckek