Wohltat für die Ohren
Zwei Objekte, ein Ergebnis: Caparol-Akustiksysteme beeindrucken
Sie ist deutlich wahrzunehmen und dringt als Wohlgefühl ins Bewusstsein: Stille, die den Besucher umgibt, wenn er einen schallgedämpften Raum betritt. Dieses eindrucksvolle Gefühl war ein Schlüsselerlebnis für Malermeister Wilhelm Knoll, das ihn dazu bewog, Akustiksysteme anzubieten. Seit gut einem Jahr werden in seinem Betrieb die Systeme CapaCoustic von Caparol verarbeitet. Es ist aber nicht nur die unmittelbar wahrnehmbare schalldämpfende Wirkung, die den Betriebsinhaber überzeugte, sondern auch das weite Betätigungsfeld im Akustikbereich, das sich insbesondere in seinen beiden ersten Objekten widerspiegelt. Diese könnten von ihrer Nutzungsart und der Aufgabenstellung unterschiedlicher kaum sein.
Beim ersten Objekt handelt es um eine Industriehalle der Firma Hilti GmbH Industriegesellschaft für Befestigungstechnik in Kaufering. Dort lautete die Aufgabe, den Produktionslärm möglichst einfach und effektiv zu dämpfen. Dazu wurden nachträglich die Absorberplatten CapaCoustic Melapor, bestehend aus einem speziellen Schaumstoff, an den Wänden verklebt. Beim zweiten Objekt ging es um eine sehr diskrete Schalldämpfung und die künstlerische Neugestaltung des kleinen Gedenk- und Andachtsraums im Exerzitien- und Tagungshaus „Maria-Ward-Haus" in Augsburg. Hier kam der feinkörnige Akustikputz CapaCoustic Fine zum Einsatz.
Industriehalle Hilti
Die Firma malerknoll führt schon lange zahlreiche der anfallenden Malerarbeiten bei Hilti aus. Eines Tages kam der Werksbeauftragte wegen eines Akustikproblems in einer Produktionshalle, in der Klebekartuschen für den Brandschutz abgefüllt werden, auf den Malerbetrieb zu. Die früher als Palettenlager genutzte Halle mit einer Grundfläche von ca. 230 Quadratmetern und einer Höhe von acht Metern hatte eine sehr schlechte Akustik. Bei laufendem Betrieb der Abfüllanlage wurde der Grenzwert von 85 dB leicht überschritten. Dies bedeutete nach der Lärm- und Arbeitsschutzverordnung, dass der dort tätige Mitarbeiter einen Hörschutz tragen müsste. Hilti faßte daher den Entschluß, die Lärmbelastung zu reduzieren, um den Mitarbeiter zu entlasten und einen Hörschutz überflüssig zu machen.
Nachdem Wilhelm Knoll und Caparol-Akustik-Fachmann Wolfgang Eberhard unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten erörtert hatten, fiel die Entscheidung für das CapaCoustic-System Melapor: „Der spezielle offenporige Schaumstoff dieser sehr leichten Platten und Elemente ist hocheffektiv in der Schalldämpfung. Die Panels sind als Schallabsorber ‚Klasse A’ eingestuft. Bei normaler Raumhöhe reichen in der Regel 40 Prozent der Grundfläche eines Raumes aus, um den spürbaren Eindruck einer verbesserten Raumakustik zu erzielen", erklärt Eberhard: „Bei höheren Räumen, wie der Industriehalle, ist das Raumvolumen zu berücksichtigen, weshalb hier deutlich mehr Fläche mit den Akustikplatten belegt wurde." Da diese nicht an der Decke der Produktionshalle montiert werden konnten – dort waren flexible technische Einrichtungen untergebracht, die jederzeit zugänglich sein mussten – kamen nur die Wände in Frage.
Hocheffektiv und wirtschaftlich
Die Mitarbeiter von malerknoll tüftelten ein Raster aus, wie die Platten aufgebracht werden sollten. „Wenn die erste Platte geklebt ist, geht es ganz einfach. Die Verarbeitung an sich ist keine Kunst, es kommt vielmehr auf die Flächeneinteilung und auf sauberes und vorsichtiges Arbeiten an: Die werkseitig in Weiß vorbeschichteten, druckempfindlichen Platten wurden mit weißen Handschuhen verarbeitet. Für den Zuschnitt genügt ein scharfes Messer oder eine Kreissäge. Den Kleber muss man mit Gefühl aufbringen, ganz leicht mit einem Zahnspachtel, damit die Platte sich nicht vollsaugt, denn dann würde die akustische Funktion des Porensystems eingeschränkt", erläutert Wilhelm Knoll die Vorgehensweise. Seine drei Mitarbeiter, die insgesamt ca. 200 Quadratmeter Melapor-Platten an den Hallenwänden verklebten, sind begeistert: „Die Arbeit mit dem Akustik-System hat uns richtig Spaß gemacht – es ist ein tolles Material, das sehr leicht und dadurch einfach zu handhaben und zu verarbeiten ist." Und der Betriebsinhaber ergänzt: „Das Schöne ist auch, dass es für beide Seiten wirtschaftlich ist." Die Maßnahme war ein voller Erfolg: Sie brachte eine Schallreduzierung von 5 dB, wie Messungen des Werkschutzes ergaben. Damit wurde die Forderung nach 3 dB Minimierung weit übertroffen. Außerdem wurde der kalkulierte Kostenrahmen für die Maßnahme unterschritten.
Maria-Wart-Haus in Augsburg
Der zweite Akustikauftrag für malerknoll betraf den 39 Quadratmeter großen Andachtsraum im Maria-Ward-Haus in der Karmelitengasse in Augsburg, ein historisches Gebäude aus dem Jahre 1768. Die englische Nonne und katholische Ordensgründerin Maria Ward gründete das Institut der Englischen Fräulein und wurde zur Wegbereiterin einer besseren Bildung für Mädchen. Architekt Dr. Klaus Pilz oblag die Aufgabe, den kleinen Raum nahe des Eingangsbereichs in eine ruhige Oase zu verwandeln. Die Auftraggeber wünschten eine stark dämpfende Wirkung in dem Raum, die mit einem historisch anmutenden, feinporigen, strukturierten Wandputz erzielt werden sollte. Wolfgang Eberhard und Architekt Dr. Pilz entwickelten gemeinsam eine spezielle Putzstruktur des Akustikputzes CapaCoustic Fine. Nach der Bemusterung vor Ort gestaltete Malermeister Wilhelm Knoll den Raum entsprechend. Auf die leichten, hochporösen Mineralfaserplatten brachte er den Grundputz CapaCoustic Fine-Putz Basic auf, der grob abgezogen wurde. Abschließend trugen die Maler den im selben Farbton eingefärbten CapaCoustic Fine-Putz Top in drei Millimeter Dicke auf und verschlichteten diesen mit einem Quast, wodurch die gewünschte ungleichmäßige Struktur mit sehr feiner Oberfläche erzielt wurde.
Feinste künstlerische Ausgestaltung
Auf den Putz, der Gipsputzen sehr nahe kommt, trug Künstlerin Anita Rist-Geiger Worte der Gründerin Maria Ward in Lasur-Pinselschrift auf. Das Akustiksystem wurde an zwei Wänden aufgebracht. Die dritte in einem Halbrund geformte Wandscheibe beschichtete die Künstlerin in Lasurtechnik. An der vierten mit Fensterflächen versehenen Wand gestalteten die Glaskünstler Katrin Engel-Meyer und Bernd Engel verschiebbare Glaselemente in korrespondierenden Farbtönen. Dem Wunsch der Ordensschwestern gemäß sollen Menschen in diesem Raum der Stille und der Einkehr zur Ruhe kommen und sich auf die Worte Maria Wards besinnen. Der Raum wurde bewusst in Eingangsnähe gewählt, damit auch Besucher von außerhalb jederzeit einfach Zugang finden. Das machte eine Schallabschirmung notwendig, die nach Aussagen der Schwestern wunderbar gelungen ist. Weil sie mit seinen Arbeiten im Andachtsraum sehr zufrieden waren, beauftragten sie den Malerbetrieb mit weiteren Renovierungsarbeiten im Maria-Ward-Haus, wobei auch Caparol Histolith mit seinen denkmalgerechten Produkten zum Einsatz kam.
Prima Aufgabenbereich für Maler
Wolfgang Eberhard ist überzeugt: „Der Maler ist für das Tätigkeitsfeld der Akustikverbesserung prädestiniert, da er das nötige gestalterische Wissen hat. Als Handwerker vor Ort hat er zudem einen Vertrauensvorschuss bei den Kunden. Er ist als letzter auf der Baustelle, am fertigen Objekt, und merkt, ob die Akustik stimmt oder verbessert werden sollte. Maler haben hier die Chance, eine Marktnische zu besetzen. Der Bedarf ist vorhanden, ob in der Gastronomie, Industrie oder in Büros, Kantinen oder Schulen."
Malermeister Wilhelm Knoll hat unterdessen eine eigene Methode entwickelt, mit der er die schalldämpfende Wirkung eindrucksvoll demonstriert: Er nimmt einen Karton mit CapaCoustic Melapor-Schallschutzplatten mit zum Kunden und lehnt dort einfach einige Platten an die Wände des Raumes, dessen Akustik verbessert werden soll. Dann führt der Malermeister eine Hör- und Sprechprobe durch, die er zuvor in dem Raum ohne die Platten gemacht hatte. Der Vergleich überzeugt: Die Akustik hat sich dank der Platten deutlich verbessert – und der Auftrag ist zumeist gesichert.