Schick kombiniert auf perfekter Dämmung
Zukunftsweisendes Bauen in Bremen-Vegesack
Der Stadtteil Vegesack in Bremen präsentiert sich als gewachsenes Wohngebiet. Mittendrin fügen sich zehn neue und modern gestaltete Mehrfamilienhäuser mit Kombinationsfassade aus Keramikfliesen und Putz dezent in dieses Umfeld ein. – Häuser, die Mietmarkt und Stadtbild im nördlichen Bremen bereichern und den Status des Niedrigenergiehauses tragen.
Wohnungsbaugenossenschaft für Neubau
Die zehn von 2013 bis 2016 nach und nach errichteten Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 120 Wohnungen finden sich in einem Gebiet, das lange Zeit von Werftarbeitern des Bremer Vulkan bewohnt wurde. Die vorherige Bebauung war nicht mehr zeitgemäß, sodass sich die Wohnungsbaugenossenschaft Gewosie entschied, die veraltete Bausubstanz aus den frühen 1960er Jahren mit Neubauten zu ersetzen. Die Gewosie ist mit 4.000 eigenen Wohnungen die größte Nordbremer Wohnungsbaugenossenschaft. Seit etwa 15 Jahren betreibt sie den Neubau bezahlbarer Mietwohnungen in Bremen-Nord.
Differenzierte Kuben fügen sich ein
Die kubusförmigen, zweigeschossigen Häuser hat das Architekturbüro Feldschnieders + Kister aus Bremen entworfen. „Es ging auch darum, Wohnraum zu verdichten. Deshalb sind die Häuser etwas kompakter in ihrer Struktur geworden", erläutert Tobias Kister, Partner bei Architekten BDA Feldschnieders + Kister. „Die zeilenförmige Anordnung der Häuser wiederholt das, was bereits an Bestand vorhanden ist. Jedoch ist die Struktur der Neubauten mit Balkonen, Terrassen und Rücksprüngen im Gegensatz zu den anderen, eher monoton gehaltenen Häusern differenzierter."
Mit Niedrigenergiehäusern in die Zukunft
„Bei den Neubauten haben wir uns bewusst für Niedrigenergiehäuser entschieden. Denn wir haben die Immobilien bis zu 80 Jahre im Bestand – vor diesem Hintergrund muss man zukunftsweisend bauen", erläutert Rainer Detjen, Vorstand der Gewosie. In den Bremer Neubauten ist alles vorhanden, um den Niedrighausstandard zu erreichen, auch eine Solarthermieanlage, die Wasser für die Warmwasserversorgung und die Heizung erwärmt. Das Entscheidende ist jedoch die Dämmung der Gebäude. „Hier hat sich die Gewosie für eine Mineralwolldämmung entschieden", so Jenny Brandt, Abteilungsleiterin Neubau und Instandhaltung der Gewosie Bremen.
Besondere Optik und spezieller Schutz
Nicht nur der Status Niedrigenergiehaus zeichnet diese Häuser aus, auch die Gestaltung der Fassade mit Keramikfliesen, die im Sockel, teils auch als Akzentfläche über zwei Geschosse zu finden sind. „Durch die mechanisch hoch belastbare, robuste Keramik wird die Bausubstanz im Sockelbereich langfristig gesichert", erklärt Detjen. Miklos Szöllösi, Experte von Caparol, erläutert, die Wertigkeit des Gebäudes werde durch diese Fliesen ebenfalls gesteigert. „Es handelt sich hier um Buchtal Keramikfliesen, die besonders hochwertig sind und genau in dem von uns ausgesuchten Farbton gebrannt werden konnten", fügt Detjen stolz hinzu.
Kombinationsfassade mit Top-Dämmung
Da es sich um eine Kombinationsfassade mit Keramikfliesen und Mineralputz handelt, arbeitete der ausführende Malerfachbetrieb Nagengast aus Bremen mit zwei Dämmvarianten: „Pro Haus haben wir etwa 550 Quadratmeter Fläche von außen bearbeitet", erwähnt Marco Glawion, Geschäftsführer des Fachbetriebs, vorab. Die Firma gehört mit etwa 90 Mitarbeitern zu den größten Malerbetrieben in Bremen. Unter den Fliesen finden sich auf den Kalksandsteinaußenwänden 160 Millimeter starke Capatect MW Fassadendämmplatten, die eine Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/(M.K.) nach DIN 4108 haben. Die Verklebung der grauen Buchtal Fliesen, insgesamt etwa auf 1.800 Quadratmetern, erfolgte mit Capatect Ceratherm Keramikkleber 084 und die Verfugung mit Ceratherm Fügenmörtel 082. „Hier war es anspruchsvoll, die Dämmplatten einigermaßen eben mit der Endspachtelung zu gestalten, um die Fliesen auf einem geraden Untergrund entsprechend kleben zu können", erklärt Glawion. Für die Bereiche ohne Fliesen verwendeten die Handwerker die Capatect MW Fassadendämmplatten 149 Extra, die eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(M.K.) nach DIN 4108 besitzen. Es folgte eine Verputzung mit Capatect Mineralleichtputz K 30 und der zweifache Anstrich mit der Caparol Fassadenfarbe ThermoSan NQG, die konsequente Weiterentwicklung des CaparolCleanConcepts, damit die Fassaden länger sauber bleiben.
„Mit Caparol arbeiten wir schon seit geraumer Zeit zusammen, hier überzeugt uns neben den Produkten vor allem der exzellente Service", fasst Detjen zusammen. „Ein weiterer Vorteil ist auch, dass Caparol seine Produkte über verschiedene Großhändler im Raum Bremen vertreibt und das benötigte Material exakt in bedarfsgerechter Menge zum Verarbeitungszeitpunkt auf der Baustelle zur Verfügung stand und wir nicht eine LKW Ladung mit Dämmplatten zu handeln hatten", ergänzt Glawion.
Vereinheitlichende Farbgestaltung mit Akzenten
Die farbliche Gestaltung dieser Häuser übernahm das Caparol FarbDesignStudio. „Die Bebauung sollte einen leichten und fröhlichen Charakter erhalten, der auf Bewohner, Besucher und Passanten einladend wirkt. Da es sich um ein zusammenhängendes Wohngebiet handelt, berücksichtigten wir auch einheitliche bzw. übergreifende Kriterien bei der Entwicklung der einzelnen Farbkonzepte", erläutert Carola Seehausen vom Caparol FarbDesignStudio. Dazu gehört zum Beispiel die Zweigeschossigkeit der Umgebungsbebauung: „Bei Häusern mit mehr als zwei Vollgeschossen haben wir die darüber liegende Etage farblich abgesetzt und zurückgenommen geplant. Dadurch reihen sich die höheren Bauvolumina harmonisch in das umgebende Gefüge ein, die visuelle Annäherung wirkt ausgleichend und stärkt den städtebaulichen Verbund." Die Hauptfassadentöne wurden alle hell und warmtonig-ungesättigt gehalten. Eine Ausnahme stellen die Flächen dar, die mit anthrazitfarbenen Buchtalkeramikfliesen ausgestattet sind: Hier wurden mittlere Grautöne eingesetzt und die weitere Farbgebung wurde darauf abgestimmt. Orientierung bieten frische Akzente in den Farbtöne türkis, grün, orange und bordeaux in den Eingangsbereichen und an den Balkonbrüstungen der Mehrfamilienhäuser. Bemerkenswert ist, dass alle Farbtöne miteinander harmonieren.
Herausforderung perfekt gemeistert
„Die größte Herausforderung bei diesem Projekt war, bei den Mietern ein Verständnis für die Ersatzbauten zu schaffen, damit sie ausziehen", erinnert sich Detjen. Nach und nach mussten die alten Häuser weichen, um neue bauen zu können. Hier organisierte Jenny Brandt die Bauabwicklung in enger Abstimmung mit den beteiligten Firmen, um die Bauzeit straff durchzuführen.
Heute ist ein Teil der Mieter der alten Wohnungen in die neuen Bauten zurückgekehrt. Sie sind von dem neuen Baustandard überrascht und fühlen sich in einem deutlich aufgewerteten Wohnambiente sehr wohl. Denn energetisch sind die Häuser auf dem neuesten Stand und der Wohnstandard lässt nichts zu wünschen übrig. Außerdem fügen sich die Neubauten äußerst harmonisch in die umgebende Bebauung ein. – Ein Gewinn für Bremens Stadtteil Vegesack und eine perfekt gemeisterte Herausforderung.
Dr. Alexandra Nyseth
Bautafel:
Objekt: Wohngebiet Blumenhorster-, Hahnhorster-, Heinrich-Meyer-Straße, Bremen Vegesack
Bauherr: Gewosie Wohnungsbaugenossenschaft Bremen-Nord e.G.
Planung: Architekturbüro Feldschnieders + Kister, Bremen
Verarbeiter: Nagengast GmbH, Bremen
Bauzeit: 2013–2016
Farbkonzept: Dipl. Ing. Carola Seehausen, Dipl. Industriedesigner (FH) Pasquale De Gennaro (beide Caparol FarbDesignStudio), Dipl. Ing. Jenny Brandt (Gewosie)
Caparol-Außendienst: Miklos Szöllösi
Verwendete Caparol Produkte
Capatect CeraThermSystem
Capatect System Pro Extra
Bautafel:
Objekt:Wohngebiet Blumenhorster-, Hahnhorster-, Heinrich-Meyer-Straße, Bremen Vegesack
Gewosie Wohnungsbaugenossenschaft Bremen-Nord e.G.
Architekt:Architekturbüro Feldschnieders + Kister, Bremen
Ausführung:Nagengast GmbH, Bremen
Caparol Außendienst:Miklos Szöllösi
Farbkonzept:Dipl. Ing. Carola Seehausen, Dipl. Industriedesigner (FH) Pasquale De Gennaro (beide Caparol FarbDesignStudio), Dipl. Ing. Jenny Brandt (Gewosie)
Fertigstellung:2016