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FibroSil

Der faserverstärkte Rissgrund
  • LV Texte

    Verwendungszweck

    FibroSil ist ein rissverschlämmmender Grund- und Zwischenbeschichtungsstoff. Geeignet zur Überarbeitung von Putzflächen und alten tragfähigen Dispersionsbeschichtungen. FibroSil kann mit geeigneten Caparol Fassadenfarben überarbeitet werden.

    Eigenschaften

    • Rissverschlämmend gemäß BFS-Fachregel Nr. 19
    • Egalisierend
    • Haftvermittelnd auf glatten Unter­gründen
    • Einfache Verarbeitung
    • Wasserverdünnbar und geruchsarm

    Materialbasis

    Kunststoffdispersion nach DIN 55945, faserverstärkt.

    Verpackung/Gebindegrößen

    • Standardware: 25 kg

    Farbtöne

    Weiß.

    Mit max. 5 % AmphiColor® Vollton- und Abtönfarben oder CaparolColor Vollton- und Abtönfarben abtönbar.
    Das Material ist im ColorExpress-System maschinell nach allen gängigen Farbton­kollektionen in hellen Farbtönen bis ca. Hellbezugs­wert 70 abtönbar.

    Vor der Verarbeitung muss das Material auf Farbtongenauigkeit und Beschaffenheit überprüft werden. Beanstandungen zu Abweichungen vom Liefersoll können nach der Verarbeitung nicht mehr anerkannt werden. Auf den "Leitfaden zu Prüfpflichten bei Anlieferung von Tönware im Rahmen der Untersuchungs- und Rügepflicht (§ 377 HGB)" des VDPM wird verwiesen.
    Auf zusammenhängenden Flächen nur Material mit gleicher Charge verarbeiten oder Material unterschiedlicher Chargen vorher untereinander mischen.

    Glanzgrad

    Reflektometerwert:
    Klasse G(matt) nach DIN EN 1062-1
    Messwinkel 85°, Anforderung ≤ 10

    Lagerung

    Kühl, frostgeschützt und Vermeidung großer Temperaturschwankungen. Vor direkter Sonnenbestrahlung schützen. Angebrochene Gebinde gut verschlossen halten.
    In original verschlossener Verpackung mindestens 24 Monate haltbar.

    Maximale Korngröße

    Klasse S3 (grob) nach DIN EN 1062-1
    S < 1500 µm nach ISO 787

    Dichte

    ρ ≈ 1,5 g/cm3

    Trockenschichtdicke

    Klasse E4 nach DIN EN 1062-1
    E = >200 - ≤400 µm nach ISO 3233

    Wasserdurch­lässig­keits­rate

    Klasse W3 (niedrig) nach DIN EN 1062-1
    W ≤ 0,1 kg/(m2h1/2) nach DIN EN 1062-3

    Rissklassen

    Rissüberbrückung nach DIN EN 1062-7 abhängig vom Beschichtungsaufbau A1 bis A3
    Siehe "Beschichtungsaufbau"

    Wasserdampf­durch­lässig­keit (sd-Wert)

    Kategorie V2 (mittel) nach DIN EN 1062-1
    sd < 0,5 m nach EN ISO 7783-2

    Ergänzungsprodukte

    • PermaSilan

    Hinweis

    Angegebene Daten stellen Durchschnittswerte dar, die bedingt durch den Einsatz natürlicher Rohstoffe, von Lieferung zu Lieferung geringfügig abweichen können. Die Angaben beziehen sich auf Weißware bzw. Standardware. Durch eine Abtönung sind Abweichungen möglich.

    Eignung gemäß Technischer Information Nr. 606 Definition der Einsatzbereiche

    innen 1innen 2innen 3außen 1außen 2
    ++
    (–) nicht geeignet / (○) bedingt geeignet / (+) geeignet

    Geeignete Untergründe

    • Mineralische Untergründe, z.B. Putze ab CS II nach DIN EN 998-1 (Druckfestigkeit mind. 1,5 N/mm2) bzw. ab PII nach DIN 18550, Beton,  Faserzement, zementgebundene Holzfaserplatten
    • Pastöse Putze und Beschichtungen auf Dispersions-, Siliconharz- und Dispersions-Silikatbasis
    • Intakte plasto-elastische Beschichtungen
    • Einsetzbar in WDVS und VHF, im Massivbau und in der Sanierung

    Der Untergrund muss fest, tragfähig, frei von Verschmutzungen, trennenden Substanzen und trocken sein. VOB, Teil C, DIN 18363, Abs. 3 beachten. Um farbtoneinheitliche Beschichtungen zu erzielen, den Untergrund gleichmäßig saugend­ einstellen.
    Die Untergrundprüfung erfolgt in Anlehnung an die Fachregeln Nr. 20 und 20.1 des Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz e.V. (BFS).
    Die Ursache von Rissen in Untergründen aufklären und Risse, abhängig von Rissart und Umfang, geeignet sanieren.
    Auf die Technische Information Nr. 650 von Caparol "Untergründe und deren Vorbehandlung" wird verwiesen.

    Untergrundvorbereitung

    Die nachfolgenden Angaben sind beispielhaft und nicht abschließend. Die Beschichtung erfolgt nach ggf. erforderlicher Untergrundvorbereitung.

    Schutzmaßnahmen:
    Glas, Keramik, Klinker, Naturstein, lackierte, lasierte, eloxierte und zu schützende Flächen sorgfältig abdecken. Spritzer sofort mit Wasser entfernen.

    Reinigung der Untergründe:
    Verschmutzte Bereiche reinigen, minderfeste Schichten mit geeigneter Methode entfernen. Gesetzliche Vorgaben beachten. Bei Behandlung mit Wasser ausreichende Trockenzeiten einhalten.

    Mögliche Verfahren (nicht abschließend):

    • Reinigung trocken: Abkehren, Abbürsten.
    • Druckwasserstrahlen: max. Temperatur 60° C, max. Druck 60 bar. 
    • Reinigung mechanisch: Abbeizen, Abschleifen, Abschaben, lokaler Rückbau etc.

    Die Wartezeit zur Überarbeitung neuer Putze ist u.a. abhängig von Witterungseinflüssen und der Schichtdicke. Bei niedrigen Temperaturen und hohen Luftfeuchten verlängert sie sich. Die Angaben beziehen sich auf 20 °C und 65 % rel. Luftfeuchte und dienen zur Orientierung.

    Neue mineralische Putze:

    • Richtwert mind. 1 Tag pro mm Gesamtschichtdicke aus Unter- und Oberputz, jedoch mind. 14 Tage. Längere Wartezeiten reduzieren das Risiko von Kalkausblühungen.
    • Durch eine Grundbeschichtung mit CapaGrund Universal vermindert sich das Risiko von Kalkausblühungen von mineralischen Oberputzen, so dass bereits nach einer Standzeit von mind. 7 Tagen beschichtet werden kann. Alternativ können mineralische Putze mit Sylitol Finish 130 (-W) beschichtet werden. 
    • Besonders getönte Farbgebungen erfordern ggf. Maßnahmen (z.B. längere Standzeiten vom Putz-Untergrund, eine Grundierung mit CapaGrund Universal, Witterungsschutz).

    Neue pastöse Putze:

    • Überarbeitung nach vollständiger Durchtrocknung, frühestens nach 2-3 Tagen.
    • Ggf. Grundbeschichtung mit CapaGrund Universal.

    Alte mineralische Putze, Beton, mineralische Beschichtungen:
    Schwach saugend, glatt: Grundbeschichtung mit CapaGrund Universal.
    Grob porös, saugend, leicht sandend: Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund bzw. CapaSol RapidGrund.
    Stark sandend, mehlend: Grundbeschichtung mit OptiSilan Tiefgrund oder Dupa-Putzfestiger.

    Alte, pastöse matte Beschichtungen:.
    Mäßig saugend: CapaGrund Universal bis max. 3% Wasser verdünnt.
    Stark saugend, kreidend, sandend: Grundbeschichtung mit OptiSilan Tiefgrund oder Dupa-Putzfestiger.
    Ggf. Zwischenbeschichtung mit CapaGrund Universal.

    Glänzende und wasserabperlende (hydrophobe) Oberflächen:
    Ggf. mechanisch anrauen. Grundbeschichtung mit CapaGrund Universal.
    Sollte nach dem mechanischen Anrauen noch immer ein Wasserabperlen vorhanden sein, wird eine Grundbeschichtung mit Dupa-HaftGrund empfohlen.

    Putz / Beton mit Sinterschicht, Putzausbesserungen:
    Mit Histolith® Fluat einstreichen und nachwaschen.
    Nachputzstellen müssen gut abgebunden und ausgetrocknet sein.

    Beton mit Anforderungen nach DIN EN 1504-3:
    Auf das Disbon-Produktprogramm wird verwiesen.

    Rissige Putz- oder Betonflächen:
    Die Ursache von Rissen in Untergründen aufklären und Risse, abhängig von Rissart und Umfang, geeignet sanieren. Je nach Rissklasse mit FibroSil, PermaSilan oder dem Cap-elast System beschichten.

    Pilz- oder algenbefallene Flächen:
    Flächen mit Pilz- bzw. Algenbefall durch Nassstrahlen unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften reinigen. Nach Abtrocknung mit Capatox nach Herstellerangaben vorbehandeln. Bei saugfähigem Untergrund mit FungiGrund grundieren.

    Salzausblühungen, Feuchtigkeit:
    Durch Mineralsalze werden Beschichtungen frühzeitig zerstört. Ausblühungen trocken abbürsten. Beim Beschichten von Flächen mit Salzausblühungen und (aufsteigender) Feuchtigkeit kann für die dauerhafte Haftung der Beschichtung bzw. die Unterbindung der Salzausblühung keine Gewähr übernommen werden. 
    Auf das Histolith® Produktprogramm wird verwiesen.

    Porenbeton mit tragfähiger Altbeschichtung:
    Intakte Flächen reinigen. Eine Grundbeschichtung mit CapaGrund Universal wird empfohlen. Bei nicht intakten Porenbetonbeschichtungen Beratung einholen.

     

    Auftragsverfahren

    Zur Vermeidung von Ansätzen nass-in-nass in einem Zug beschichten. 

    Auftrag mit Pinsel / Rolle / Bürste
    Material gut aufrühren, mit max. 5 % Wasser verdünnen.
    Auf glatten Flächen zur Erreichung einer gleichmäßigen Oberflächenstruktur mit der Bürste in Kreuzschlagtechnik auftragen.
    Auf strukturierten Untergründen, z.B. Putzen, wird das Arbeiten mit der Rolle empfohlen.

    Airless-Spritzverfahren
    Material gut aufrühren, mit max. 5 % Wasser verdünnen.
    Ein leichtes Nachstreichen der noch nassen Beschichtung mit einer Bürste im Kreuzschlag wird empfohlen.
    Eine nebelfreie Verarbeitung ist nicht gewährleistet. 
    Das Spritzen ist nur unter Beachtung der Umwelt- und Arbeitsschutzvorschriften erlaubt.
    Airless-Kolben hydraulisch
    Spritzdruck: ≈50 bar
    Düsengröße: 0,029-0,035"
    Pistolenfilter: entfernen
    Airless-Heavy Duty/Heavy Coat/Texspray
    Spritzdruck:  120 - 150 bar
    Düsengröße: 0,027-0,031"
    Pistolenfilter: entfernen

    Beschichtungsaufbau

    Ggf. Grundierung(en) im Rahmen der Untergrundvorbereitung.

    Rissklassen nach DIN EN 1062-7:

    • Klasse A1 (> 100 µm): 1 x 800 g/m2 FibroSil und 1 x 200 ml/m2 PermaSilan
    • Klasse A2 (> 250 µm): 1 x 700 g/m2 FibroSil  und 2 x 200 ml/m2 PermaSilan
    • Klasse A3  (> 500 µm): 1 x 700 g/m2 FibroSil und 3 x 200 ml/m2 PermaSilan

    Verbrauch

    • Ca. 600-800 g/m2 pro Arbeitsgang auf glattem Untergrund.
      Auf rauen Flächen entsprechend mehr. Exakten Verbrauch durch Probebeschichtung ermitteln.

    Verarbeitungsbedingungen

    Während der Verarbeitung- und in der Trocknungsphase dürfen die Umgebungs- und Untergrundtemperaturen nicht unter +5 °C und über +30 °C liegen. Nicht unter direkter Sonneneinwirkung, bei starkem Wind, Nebel oder hoher Luftfeuchtigkeit verarbeiten.
    Auf das Merkblatt "Verputzen, Wärmedämmen, Spachteln, Beschichten bei hohen und niedrigen Temperaturen" vom Bundesverband Ausbau und Fassade wird verwiesen.
    Bei ungünstigen Witterungsbedingungen sind geeignete Maßnahmen zum Schutz der bearbeiteten Fassadenflächen zu treffen.

    Wartezeiten

    Die Wartezeit zur Überarbeitung ist u.a. abhängig von Umgebungsbedingungen und der Schichtdicke. Bei niedrigen Temperaturen und hohen Luftfeuchten verlängert sie sich.
    Die Angaben beziehen sich auf 20 °C und 65 % rel. Luftfeuchtigkeit und dienen als Orientierung.

    • überarbeitbar nach ca. 12 Stunden
    • durchgetrocknet und belastbar nach ca. 3 Tagen

    Werkzeugreinigung

    Sofort nach Gebrauch mit Wasser unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben.

    Hinweis

    Bautechnische Risse können steten und unterschiedlich starken Bewe­gungen unterliegen. Eine dauer­­hafte und nicht wahrnehmbare Rissüber­brückung mit anstrich­technischen Mitteln kann nicht zugesichert werden.

    Bei Fassadenflächen, die unter speziellen Objektbedingungen oder durch natürliche Witterungseinflüsse stärker als üblich feuchtebelastet werden, besteht ein erhöhtes Risiko der Pilz- und Algenbildung. Das Depot an Wirkstoffen in Fassadenfarben, die mit speziellen Wirkstoffen gegen mikrobiologischen Befall ausgestattet sind, bietet einen langanhaltenden, zeitlich begrenzten Schutz. Ein dauerhaftes Verhindern von Pilz- und Algenbewuchs kann nicht zugesichert werden.

    Horizontale Flächen konstruktiv schützen (z.B. durch Verblechung).

    Gefahrenhinweise/Sicherheitsratschläge (Stand bei Drucklegung)

    Achtung
    Kann allergische Hautreaktionen verursachen. Einatmen von Nebel oder Dampf vermeiden.
    Kontaminierte Arbeitskleidung nicht außerhalb des Arbeitsplatzes tragen. Schutzhandschuhe tragen. Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen/ ärztliche Hilfe hinzuziehen. Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen.
    Inhalt/ Behälter einer anerkannten Abfallentsorgungsanlage zuführen.
    Enthält: 1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on, 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on, Reaktionsmasse aus 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3-on und 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on (3:1).
    Achtung! Beim Sprühen können gefährliche lungengängige Tröpfchen entstehen. Aerosol oder Nebel nicht einatmen. Für gewerbliche/industrielle Anwendungen. Behandelte Ware, enthält ein Biozidprodukt. Topfkonservierer: CIT/MIT (3:1), BIT, MIT. Hotline für Allergieanfragen: 0800/1895000 (kostenfrei aus dem deutschen Festnetz).
    Entsorgung: Inhalt und Behälter in Übereinstimmung mit den lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Vorschriften der Entsorgung zuführen. Waschwasser darf nicht in die Kanalisation/ Umwelt gelangen.
    GISCODE: BSW30. 
    EU-Grenzwert für den VOC-Gehalt dieses Produktes (Kat. A/c): 40 g/l (2010). Dieses Produkt enthält max. 30 g/l VOC.
    Deklaration der Inhaltsstoffe nach VdL-Richtlinie 01: Polyvinylacetatharz, Polyacrylatharz, Calciumcarbonat, Silikate, Titandioxid, mineralische Pigmente / Füllstoffe, Wasser, Ester, Glykolether, Glykole, Aliphaten, Additive, Konservierungsmittel.

    Technische Beratung

    Alle in der Praxis vorkommenden Untergründe und deren technische Bearbeitung können in dieser Druckschrift nicht abgehandelt werden. Sollen Untergründe bearbeitet werden, die in dieser Technischen Information nicht aufgeführt sind, ist es erforderlich, mit uns oder unseren Außendienstmitarbeitern Rücksprache zu halten. Wir sind gerne bereit, Sie detailliert und objektbezogen zu beraten.

    Technischer Beratungsservice

    Tel.: +49 6154 71-71710
    Fax: +49 6154 71-71711
    E-Mail: kundenservicecenter@caparol.de

    Ein Himmel für die Kirche

    Jugendstilgebäude wird zum Blickfang

    Weitere Produktempfehlungen:

    CapaGrund Universal

    Dupa-Haftgrund

    PermaSilan