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Dressed in black!

„Schwarz ist Eleganz ohne Risiko“ | Christian Dior

SCHWARZ - wie die Nacht, geheimnisvoll, mystisch, konzentriert, respekteinflößend, gefährlich, würdevoll, cool, elegant, dominant, sexy, still, einfach…..der Farbe Schwarz werden so viele Eigenschaften zugeschrieben – da drängt sich die Frage auf, ob das wirklich (nur) eine Farbe ist.

„Man kann nicht nicht kommunizieren“

– dieses Zitat des bekannten Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick gilt auch für die Farbe der Kleidung im Sinne einer Botschaft an unsere Umwelt. Das kann ein konkretes Ziel sein wie z.B. Aufmerksamkeit zu erregen, ein bestimmtes Image zu vermitteln oder im besten Fall: die eigene Persönlichkeit auszudrücken.

Black me beautiful – ganz in schwarz…

Schwarz ist beliebt bei Individualisten und Egozentrikern und solchen die es werden wollen: den meisten Pubertierenden! Letztere streifen vielleicht die bunte Welt der Kindheit ab, um mit der Nichtfarbe Schwarz in die seriöse Welt der Erwachsenen einzutauchen.

Dem menschlichen Körper verleiht schwarze Kleidung Kontur, daher läßt sie uns schlanker erscheinen. Durch komplett schwarze Kleidung tritt eine Person optisch in den Hintergrund - dieses Stilmittel des Understatement wird gerne eingesetzt, um sich selbst zurückzunehmen. Auf das Gegenüber kann die Person jedoch absolut und unnahbar wirken.

Ein schwarzer Rollkragenpullover ist das ikonographische Kleidungsstück von Existentialisten – vordergründige Effekte wie Kleidung und Farben sollen nicht von der Person ablenken, sondern im Gegenteil ihre Individualität und Intellektualität betonen. Schwarz wird gerne von Künstlern und Fotografen getragen, bei Architekten mutet die schwarze Kleidung fast schon wie eine Uniform an – soweit zu den bekannten Klischees.

„Why do Architects wear black“

- das kleine Buch dokumentiert die handschriftlichen Antworten von Architekten, Künstlern und Designer zu ihrem Faible für Schwarz. Gleichzeitig wirft es viele Fragen auf: Ist Schwarz zeitlos wie die Architektur? Oder neutral und damit langweilig? Ist Schwarz die Farbe der Intuition? Oder die einzig mögliche Farbe für diese Zunft, weil sie nicht Farbe bekennen wollen? Sich verstecken möchten aber doch erkannt werden wollen? Weil Schwarz keine Farbe ist? No colour = black? Einer trägt schwarz, weil er sich als Missionar versteht, viele weil schwarz die einfachste Entscheidung und damit eine sichere, praktische Sache sei und wieder andere wundern sich selbst über das Phänomen. Rührend mutmaßt ein Berliner Architekt: „aus Trauer um die vielen unrealisierten Projekte“. Auf jeden Fall ist schwarz ein guter Hintergrund für andere Farben und damit für Gestaltungsarbeit bestens geeignet.

„Schwarz ist Eleganz ohne Risiko“ | Christian Dior

Die Farbe Schwarz ist elementar in der Mode und auf dem Laufsteg nicht wegzudenken. Sie ist vielseitig wie keine andere Farbe, denn sie kann eine Person seriös und streng, aber auch feierlich und mystisch bis dominant und dramatisch wirken lassen. Schwarz schafft es mit höflichem Understatement ausdrucksstark zu sein. Der Inbegriff an Eleganz und Stilbewußtsein liefert das „Kleine Schwarze“ – der Klassiker in der Damenmode, von Coco Chanel in den 20er Jahren „für alle Frauen mit Geschmack“ entworfen. Unvergeßlich verkörpert Audrey Hepburn im Kinoerfolg „Frühstück bei Tiffany“ in einem ärmellosen schlichten schwarzen Kleid den neuen modernen Typ Frau. Bis heute verspricht die klassische figurschmeichelnde Silhouette hohe Akzeptanz.

All Black?

Schwarz ist aber auch die Farbwahl für Anarchie und starken Auftritt: Denken wir an die Punk-Bewegung oder an die Proteste der „BlackBlocks“: einheitlich schwarz gekleidet wirken die Demonstranten nach aussen homogen und kraftvoll, gleichzeitig sind die Individuen geschützt, weil weniger gut identifizierbar.

Als Gegenbewegung zu den ständig wechselnden Fashion-Trends ist eine Philosophie des All-Black entstanden – ein minimalistischer Mode-Stil mit eigenen Webshops, die nur schwarze Kleidung anbieten. Motivation sind Einfachheit (alles passt immer zusammen), persönlicher Ausdruck (nichts lenkt von der Persönlichkeit ab) und Zugehörigkeit (community of creative people).

Der Berliner Verein „Ein Museum der Farben“ hat 2019 erstmals den „No Black Clothes Day“ kommuniziert und dazu aufgerufen am 21. März, dem internationalen Tag der Farben keine schwarze Kleidung zu tragen. Die Kulturmanagerin Natacha Le Duff und ihr Team machen damit deutlich wie präsent schwarze Kleidungsstücke im Alltag sind – vor allem in Berlin, der „Hauptstadt der schwarzen Kleidung“.

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Bildquellen:
Caparol, Pexels, Pixabay
Fotografen u.a. Alexandru Acea, Karen Arnold, Hans Braxmeier, Godisable Jacob, Harsh Kushwhaha, Dominik Lange, Anastasiya Lobanovskaya, Kai Pilger, Christa Renee, Hannah Troup,

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