Verwendungszweck
Fungitex-W ist eine spezielle Latexfarbe mit fungizider und bakterizider Ausstattung der Beschichtung und eignet sich insbesondere für den Einsatz in gewerblichen Feuchtraumbetrieben wie Brauereien, Schlachthäusern, Molkereien, Krankenhäusern, Sanitärbereichen und Wohnräumen.Fungitex-W ist hoch strapazierfähig und dadurch auch für Flächen geeignet, die gereinigt oder mit wässrigen Desinfektionsmitteln behandelt werden müssen. Hinsichtlich dieser Eigenschaft entspricht Fungitex-W den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung.
Fungitex-W ist nach den Richtlinien des Ausschusses für gesundheitliche Bewertung von Bauprodukten (AgBB) auf seine Eignung in Innenräumen getestet. Die strengen Anforderungen gegenüber der Abgabe von flüchtigen Stoffen werden dabei noch unterschritten. Somit wird die unbedenkliche Eignung für Innenräume bestätigt.
Eigenschaften
- wasserverdünnbar und geruchsarm
- diffusionsfähig
- sd-Wert < 0,3 m
- filmkonservierende Eigenschaften
- leicht zu verarbeiten
- hoch reinigungsfähig und beständig gegen wässrige Desinfektionsmittel
- entspricht den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung
Materialbasis
Kunststoffdispersion nach DIN 55945.Verpackung/Gebindegrößen
- Standardware: 12,5
Farbtöne
Weiß.
Mit max. 5 % AmphiColor® oder CaparolColor Vollton- und Abtönfarben abtönbar. Bei Selbstabtönung benötigte Gesamtmenge untereinander vermischen, um Farbtonunterschiede zu vermeiden. Im ColorExpress-System maschinell nach allen gängigen Farbtonkollektionen in hellen bis ca. Hellbezugswert 70 Farbtönen abtönbar.
Um evtl. Abtönfehler zu erkennen, bitte vor Verarbeitung auf Farbtonexaktheit überprüfen. Auf zusammenhängenden Flächen nur Farbtöne einer Anfertigung (Charge) verwenden.
Glanzgrad
G2b - SeidenmattLagerung
Kühl, aber frostfrei.Technische Daten
Kenndaten nach DIN EN 13 300:Durch Abtönung sind Abweichungen bei den technischen Kenndaten möglich.
Nassabrieb
R-Klasse 1Kontrastverhältnis
H10-Klasse 2, bei 7 m2/lMaximale Korngröße
S1 fein (bis zu 100 µm)Dichte
ca. 1,4 g/cm3Eignung gemäß Technischer Information Nr. 606 Definition der Einsatzbereiche
innen 1 | innen 2 | innen 3 | außen 1 | außen 2 |
+ | + | + | – | – |
(–) nicht geeignet / (○) bedingt geeignet / (+) geeignet |
Geeignete Untergründe
Die Untergründe müssen frei von Verschmutzungen, trennenden Substanzen und trocken sein.VOB, Teil C, DIN 18363, Abs. 3 beachten.
Untergrundvorbereitung
Putze nach DIN EN 998-1 Klasse CS II - CS IV / Druckfestigkeit mind. 2 N/mm2: Feste, normal saugende und ebene Putze können ohne Grundbeschichtung beschichtet werden. Auf leicht sandenden, saugenden Putzen ein Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund, CapaSol RapidGrund oder Sylitol RapidGrund 111. Auf stärker sandenden Putzen ein Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund.
Gipsputze nach DIN EN 13279-1 / Druckfestigkeit mind. 2 N/mm2: Gipsputze mit Sinterhaut schleifen und entstauben, Grundanstrich mit OptiSilan TiefGrund, CapaSol RapidGrund oder Sylitol RapidGrund 111.
Gipsbauplatten: Auf saugenden Platten eine Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund (Beplankung siehe auch Gipskartonplatten).
Gipskartonplatten: Spachtelgrate abschleifen und Fläche entstauben. Geschliffene Gipsspachtelstellen sowie die Gipskartonplatten mit OptiSilan TiefGrund, CapaSol RapidGrund oder Sylitol RapidGrund 111 grundieren. Bei stärkerem Saugverhalten immer eine Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund. Bei Platten mit wasserlöslichen, verfärbenden Inhaltsstoffen eine Grundbeschichtung mit Caparol AquaSperrgrund fein (Technische Information Nr. 384 beachten) oder Caparol-Filtergrund grob (Technische Information Nr. 845 beachten). BFS-Merkblatt Nr. 12 beachten.
Kalksandstein-Sichtmauerwerk: Vorhandene Salzausblühungen trocken abbürsten. Grundbeschichtung mit CapaSol RapidGrund oder Sylitol® Rapidgrund 111. Bei stärkerem Saugverhalten eine Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund.
Beton: Evtl. vorhandene Trennmittelrückstände sowie mehlende, sandende Substanzen entfernen. Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund, CapaSol RapidGrund oder Sylitol RapidGrund 111.
Tragfähige Beschichtungen: Matte, schwach saugende Beschichtungen direkt überarbeiten. Glänzende Oberflächen und Lackbeschichtungen anrauen.
Nicht tragfähige Beschichtungen: Nicht tragfähige Lack- und Dispersionsfarben oder Kunstharzputz-Beschichtungen entfernen. Auf grob porösen, sandenden bzw. saugenden Flächen eine Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund. Nicht tragfähige Mineralfarben-Beschichtungen mechanisch entfernen und die Flächen entstauben. Eine Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund.
Leimfarbenanstriche: Grundrein abwaschen. Alternativ mechanisch entfernen, nachwaschen und Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund.
Raufaser-, Relief- oder Prägetapeten aus Papier und Mustertapeten: Ohne Vorbehandlung beschichten. Bei Relief- und Prägetapeten aus Papier sowie Mustertapeten ist ein Probeanstrich durchzuführen. Geschäumte Tapeten können bei Beschichtung zu Zwischenreaktionen (Klebrigkeit, Geruch) führen.
Entfernte Tapeten: Kleister und Makulaturreste abwaschen. Ein Grundanstrich mit OptiSilan TiefGrund.
Flächen mit Nikotin-, Wasser-, Ruß- oder Fettflecken: Nikotinverschmutzungen sowie Ruß- oder Fettflecken mit Wasser unter Zusatz fettlösender Reinigungsmittel abwaschen und gut trocknen lassen. Abgetrocknete Wasserflecken trocken durch Abbürsten reinigen. Eine absperrende Grundbeschichtung mit Caparol AquaSperrgrund fein (Technische Information Nr. 384 beachten) oder Caparol-Filtergrund grob (Technische Information Nr. 845 beachten).
Schimmelbefallene Flächen: Schimmelbelag durch Nassreinigung entfernen. Flächen mit Capatox durchwaschen und gut trocknen lassen. Hierbei sind die gesetzlichen und behördlichen Vorschriften (z.B. die Biostoff- und die Gefahrstoffverordnung) zu beachten. Eine erhöhter Schutz vor erneutem Befall kann mit den Produkten Malerit-W, Indeko-W und Fungitex-W erreicht werden.
Holz- und Holzwerkstoffe: Ein Grundanstrich mit Capacryl Holz-Isogrund (Technische Information Nr. 961 beachten. Auf mit Melaminharz werkseitig beschichteten Platten ein Grundanstrich mit Capacryl-Haftprimer (Technische Information Nr. 980 beachten). Die Fugenbereiche/Plattenstöße sind nicht rissfrei zu überarbeiten. Hier wird bei höheren optischen Anforderungen eine Entkopplungsschicht mit dünnen Gipsplatten mit entsprechender Verspachtelung empfohlen.
Alte Kalkspachteltechniken: Sinterschicht an der Oberfläche durch Schleifen entfernen. Bei negativer Benetzungsprobe mit Wasser auf geschliffener Fläche muss die gesamte Kalkspachtelschicht entfernt und der Untergrund entsprechend neu aufgebaut werden. Bei positiver Benetzungsprobe mit Wasser auf geschliffener Fläche, Grundbeschichtung mit OptiSilan TiefGrund.
Fehlstellen: Tiefe Löcher entsprechend verfüllen.
Hinweis Q2/Q3 Spachtelung / dünne Gipsschichten < 0,5mm: Bei Verwendung gipshaltiger, hydraulisch abbindender Spachtelmassen in der Qualitätsstufe Q2/Q3 wird eine transparente, wässrige Grundierung empfohlen. Hierzu verweisen wir auf das Maler&Lackierer Merkblatt Nr. 2 -9/2020 "Haftfestigkeitsstörungen von Beschichtungen auf verspachtelten Gips(karton)platten" des Bundesverbandes Farbe, Gestaltung, Bautenschutz und des Bundesausschusses Farbe und Sachwertschutz. Alternativ zur gipshaltigen Q3 Spachtelung haben sich Spachtelungen mit pastösen Spachtelmassen bewährt.
Auftragsverfahren
Zu verarbeiten mit Pinsel und Rolle.Arbeitsgeräte nach dem Gebrauch mit Wasser reinigen.
Beschichtungsaufbau
VorbehandlungSchimmelbelag durch Nassreinigung entfernen. Flächen mit Capatox bzw. FungiGrund durchwaschen und gut trocknen lassen. Hierbei sind die gesetzlichen und behördlichen Vorschriften (z.B. die Biostoff- und die Gefahrstoffverordnung) zu beachten.
Grund- bzw. Zwischenanstrich
Fungitex-W, mit max. 10 % Wasser verdünnt.
Schlussanstrich
Fungitex-W, mit max. 5 % Wasser verdünnt.
Verbrauch
Ca. 140 ml/m2 pro Arbeitsgang auf glattem Untergrund. Auf rauen Flächen entsprechend mehr.Der exakte Verbrauch ist durch Probebeschichtung zu ermitteln.
Die Dicke der Anstrichschicht beeinflusst maßgeblich die fungizide und bakterizide Langzeitwirkung. Deshalb muss Fungitex-W stets satt und gleichmäßig aufgetragen werden. Die angegebenen Verbrauchswerte dürfen nicht unterschritten werden.
Verarbeitungsbedingungen
Untere Temperaturgrenze bei der Verarbeitung und Trocknung:+5 °C für Umluft und Untergrund.
Trocknung/Trockenzeit
Bei +20 °C und 65 % rel. Luftfeuchte nach 4–6 Stunden oberflächentrocken und überstreichbar. Durchgetrocknet und belastbar nach ca. 3 Tagen.Bei niedrigerer Temperatur und höherer Luftfeuchte verlängern sich diese Zeiten.
Hinweis
In Räumen, in denen Lebensmittel gelagert oder hergestellt werden, dürfen keine lösemittelhaltigen Grundiermittel eingesetzt werden. Deshalb sollten in diesen Räumen nur die wasserverdünnbaren Grundbeschichtungsstoffe wie OptiGrund oder Caparol-Haftgrund zum Einsatz kommen. Diese Räume müssen nach Fungitex-W-Anstrichen vor der Weiterbenutzung mindestens 3 Tage gelüftet werden.Bei Fungitex-W handelt es sich um ein Produkt, das mit speziellen Wirkstoffen gegen Schimmelwachstum auf der Beschichtung ausgestattet ist. Dieses Depot an Wirkstoffen bietet einen langanhaltenden jedoch zeitlich begrenzten Schutz, dessen Wirksamkeitsdauer von Objektbedingungen, wie z.B. der Feuchtebelastung sowie Infektionsdruck abhängt. Deshalb kann ein dauerhaftes Verhindern des Schimmelbefalls durch anstrichtechnische Maßnahmen alleine nicht immer gewährleistet werden.
Abzeichnungen von Ausbesserungen in der Fläche hängen von vielen Faktoren ab und sind daher unvermeidbar (BFS-Merkblatt 25). Verwendung von Flächendesinfektionsmitteln auf Phenolbasis kann zur Vergilbung der Oberfläche führen.
Gutachten
- Wirksamkeit einer fungiziden Innenwandbeschichtung
- Bestimmung der VOC-Emission aus einer beschichteten Fläche nach AgBB-Schema
- Anforderungen an die Lebensmittelhygieneverordnung
Gefahrenhinweise/Sicherheitsratschläge (Stand bei Drucklegung)
Kann allergische Hautreaktionen verursachen. Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Einatmen von Nebel oder Dampf vermeiden. Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Schutzhandschuhe tragen. Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen/ ärztliche Hilfe hinzuziehen. Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen. Inhalt/ Behälter einer anerkannten Abfallentsorgungsanlage zuführen. Enthält: 1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on, 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on, Octhilinon (ISO), Reaktionsmasse aus 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3-on und 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on (3:1). Achtung! Beim Sprühen können gefährliche lungengängige Tröpfchen entstehen. Aerosol oder Nebel nicht einatmen. Für gewerbliche/industrielle Anwendungen. Dieses Produkt ist eine „behandelte Ware" nach EU-Verordnung 528/2012 (kein Biozid-Produkt) und enthält folgende biozide Wirkstoffe: 3-Iod-2-propynylbutylcarbamat (CAS-Nr. 55406-53-6), Octhilinon (ISO) (CAS-Nr. 26530-20-1). Hotline für Allergieanfragen: 0800/1895000 (kostenfrei aus dem deutschen Festnetz).Entsorgung
Nur restentleertes Gebinde zum Recycling geben. Flüssige Materialreste bei der Sammelstelle für Altfarben/Altlacke abgeben, eingetrocknete Materialreste als Bau- und Abbruchabfälle oder als Siedlungsabfälle bzw. Hausmüll entsorgen.
EU-Grenzwert für den VOC-Gehalt
dieses Produktes (Kat. A/a): 30 g/l (2010). Dieses Produkt enthält < 1 g/l VOC.
Giscode
BSW50Deklaration der Inhaltsstoffe
Polyacrylatharz, Titandioxid, Calciumcarbonat, Silikate, mineralische Pigmente / Füllstoffe, Aluminiumhydroxid, Wasser, Additive, Filmschutzmittel, Konservierungsmittel.Nähere Angaben
Siehe Sicherheitsdatenblatt.Technische Beratung
Alle in der Praxis vorkommenden Untergründe und deren technische Bearbeitung können in dieser Druckschrift nicht abgehandelt werden. Sollen Untergründe bearbeitet werden, die in dieser Technischen Information nicht aufgeführt sind, ist es erforderlich, mit uns oder unseren Außendienstmitarbeitern Rücksprache zu halten. Wir sind gerne bereit, Sie detailliert und objektbezogen zu beraten.Technischer Beratungsservice
Tel.: +49 6154 71-71710Fax: +49 6154 71-71711
E-Mail: kundenservicecenter@caparol.de