Passivhaus für aktive Schüler
Caparol stattet Grundschule in Leipzig mit Wärmedämmung aus
So modern kann Schule sein: Im Süden von Leipzig steht ein neues Grundschulgebäude, das Schülern und Lehrern schon durch seine Architektur viel Anregung zu Kommunikation und Bewegung bietet. Die „3. Grundschule Leipzig" vereint Unterrichtsräume, Mehrzweckraum, Mensa, Hort und Sporthalle in einem Haus. Im Zentrum des quaderförmigen Baukörpers liegt der Schulhof, der nach Süden unter dem Gebäude hindurchfließt und den Verkehrsübungsplatz, den Schulgarten und die Gymnastikwiese anbindet. Die Sporthalle im Untergeschoss drückt sich bis ins Erdgeschoss durch und kann auf diese Weise über hoch liegende Fensterbänder natürlich belichtet werden. Sie ist zum Teil überbaut, zum Teil ist das Dach vom 1.Obergeschoss aus begehbar und mit einem modellierten Tartanboden als zusätzliche Freiluft-Spielfläche belegt. So konnten die Außenspielflächen platzsparend auf dem innerstädtischen Grundstück realisiert werden.
Besondere Beachtung erhielt die zeitgenössische Architektur auch von der Jury des Architekturpreises 2015 der Stadt Leipzig, denn sie bedachte den Neubau mit einer „Lobenden Erwähnung". Diese zur Förderung der Baukultur ins Leben gerufene Auszeichnung wird für Architekturleistungen von beispielhafter Qualität vergeben. Die Jury fand, das „der Neubau der fünfzügigen Grundschule im zeitgemäßen Passivhausstandard durch ein klares Gebäudekonzept überzeugt."
Der Neubau für rund 560 Kinder wurde innerhalb von zwei Jahren im Passivhaus-Standard errichtet – in Leipzig längst keine Besonderheit mehr. Es entspricht dort schon länger dem politischen Willen der Stadtregierung, öffentliche Gebäude energieeffizient bauen zu lassen. Neben der technischen Ausrüstung von Lüftung bis Heizung ist hier die Wärmedämmung ein erheblicher Faktor zur Energieeinsparung. Den Wärmeverlust über die Außenhülle gilt es zu minimieren.
Mit Blick auf die strengen energetischen Vorgaben des Passivhaus-Standards und auf die Kostenvorgaben der Stadt Leipzig schlug das mit der Generalplanung beauftragte Büro JSWD Architekten aus Köln den Einsatz eines Wärmedämmverbundsystems vor. Zur Ausführung kam ein Fassadendämmsystem von Caparol, einer der führenden europäischen Hersteller, der aufgrund langjähriger Erfahrung über das technische Know-how im Passivhausbau verfügt. Die Dämmspezialisten aus Ober-Ramstadt lieferten das Dämmmaterial (Typ Capatect Dalmatiner) für eine Fassadenfläche von rund 4000 Quadratmetern. Zum Teil waren Dämmplatten aus Polystyrol-Hartschaum in einer Stärke von 30 Zentimetern energetisch notwendig, wie Architekt und Gesellschafter Jürgen Steffens von JSWD berichtet. „Die Hartschaumplatten ermöglichten zudem die besondere Detaillierung der Fassade", betont Steffens.
Diese ist mit horizontalen Fensterbändern gegliedert, die mit hinterlüfteten Aluminium-Paneelen eingefasst sind. Die Bänderung akzentuiert die ansonsten schlichte, weiße Putzfassade. „Die Paneele sind unterschiedlich breit, überlappen sich zum Teil oder führen um die Ecke, das gibt dem Ganzen einen prägnanten Rhythmus", erklärt Jürgen Steffens. Gewünscht war entsprechend eine scharfkantige Ausführung im Übergang von den Putzflächen zu den Aluminiumeinfassungen der Fensterbänder. Der Polystyrol-Hartschaum der verwendeten Dämmplatten konnte dies gewährleisten.
Für den Verarbeiter war das allerdings keine leichte Aufgabe: „Wir mussten mit der Dämmung die Abstände zur Aluverkleidung genau einhalten und eine gleichmäßige Fugung gewährleisten", erklärt Projektleiter Horst Sippel vom Baufachbetrieb Wiedemann aus Wiesbaden, „das war schon eine Herausforderung." Die Handwerker behalfen sich dabei mit Lehren aus Metall und meisterten ihre Aufgabe bravourös. „Die Optik ist gut", lobt Architekt Jürgen Steffens, „wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden."
Damit Schüler und Lehrer auch lange etwas von dem strahlenden Erscheinungsbild ihrer Schule haben, setzte Michael Buchen, Planer- und Objektberater bei Caparol, in Ergänzung zum WDVS auf weitere Premiumprodukte: Die Dämmplatten bekamen eine schlagfeste Armierungsschicht aus Capatect ZF-Spachtel sowie den Siliconharz-Oberputz Amphisilan. Dieser Strukturputz ist witterungsbeständig, wasserabweisend und bietet einen erhöhten Schutz gegen Pilz- und Algenbefall.
Auch die regenabweisende Siliconharz-Fassadenfarbe Amphilisan mit integrierten Nano-Quarz-Strukturen kam zum Einsatz. Die organisch vernetzten Nano-Quarz-Strukturen bilden ein dichtes, mineralisch hartes dreidimensionales Quarz-Netzwerk gegen Schmutz und halten die Fassade somit länger sauber.
„Mit dem technischen Support von Caparol haben wir gute Erfahrungen gemacht", sagt Jürgen Steffens. Caparol-Berater Buchen ist seinerseits beeindruckt von der „kongenialen Architektur" des Gebäudes. „Es ist unglaublich schön in das Stadtbild eingepasst", findet er, „außerdem funktional und zweckmäßig auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet."
Autor: Nina Voigt
Bautafel
Bauherr:
Stadt Leipzig
Hochbauamt
www.leipzig.de
Architekt:
JSWD Architekten
Köln
www.jswd-architekten.de
Verarbeiter:
Firma Fritz Wiedemann und Sohn GmbH
Wiesbaden
www.wiedemann-gmbh.com
Verwendete Caparol-Produkte:
Capatect Dalmatiner-Fassadendämmplatte 035 160
Capatect ZF-Spachtel
AmphiSilan Fassadenputz
AmphiSilan Fassadenfarbe