Parkhaus-Oscar für Tiefgaragenbau
Parkhaus-Oscar für Tiefgaragenbau
Wer bei Parkhäusern noch immer an dunkle, rußgeschwärzte Tunnel denkt, den belehrt die Tiefgarage Mosea Forum in Maastricht eines Besseren. Perfekt spielen Funktionalität, Farbkonzept und Licht zusammen, so dass man eher das Gefühl bekommt, in einer Kunsthalle zu sein, statt in einem funktionalen Gebäude. Preiswürdig ist sie auf jeden Fall.
Gäbe es ein „Schöner Wohnen"-Magazin für Parkhäuser, schmückte die Tiefgarage Mosea Forum in Maastricht sicherlich die Titelseite. Die Fahrzeug-Etagere, die zum neugebauten Einkaufszentrum gehört, ist ein durch und durch funktional und gestalterisch ausgearbeitetes, ästhetisches Bauwerk. Hell, freundlich und vor allem großzügig lädt es die Einkaufslustigen ein, ihr Auto auf einem der 1150 Plätze abzustellen. Es ist das achte seiner Art, das Q-Park in Maastricht errichtete.
Allen gemeinsam ist der hohe qualitative Anspruch an Funktionalität, Raumgestaltung und Design. Mal dezent, mal ganz offensichtlich lebt das Gebäude die Philosophie seiner Erschaffer: Parken soll ein Erlebnis sein und nicht Beklemmung durch fahle Ausleuchtung und rußgeschwärzte Ecken hervorrufen. Das Lichtkonzept sieht beispielsweise vor, dass die Leuchtmittel in einer definierten Lux-Zahl so hell strahlen, dass es keine separaten Frauenplätze geben muss. Riesige Lichtkanäle spenden üppig Licht für die Zufahrtswege. Dadurch erscheint das Q-Park typische Dragonrot der Stützwände noch satter.
Im Inneren und insbesondere an der Decke entfaltete der Verarbeiter, Bijsmans B.V., seine handwerklichen Geschicke. Caparol Arte-Lasur, die normalerweise im Wohnbereich kleinere Flächen einen besonderen Effekt verleiht, packte er auf 36.000 Quadratmeter Wand- und Deckenflächen. Mit Ovalbürsten verteilten die Maler von Hand in Kreuzschlagtechnik das Material auf den zuvor mit Haftgrund vorbehandelten Flächen. Über 700 Kleingebinde im Farbton Pazifik 25 gingen dabei durch ihre Hände. Unzählige Mal übten sie die kleinen Schläge aus, bis die blaue Komposition in dezenten Schattierungen entstand. Abschließend versiegelten sie das Werk mit Capafloc Finish. Dank dieser geschlossenen, einheitlichen Schicht lässt sich die Oberfläche leicht von Ruß und Staub befreien. Eine gute Reinigungsfähigkeit bedeutet in der Praxis längere Intervalle bis ein frischer Anstrich fällig ist. Das spart Kosten für die Instandhaltung und schränkt den Betrieb weniger oft durch Renovierungsarbeiten ein.
Um die Stützen gegen Schmutz und rabiate Stoßstangen zu wappnen, versah man sie mit CP-Haftgrund und einem Dekolasur-Überzug. Kommt ihnen nun der gummierte Fahrzeugpuffer zu nahe, kann man die schwarzen Streifen einfach entfernen. Auch die kahlen Spundwände sind Teil der Gesamtgestaltung: Statt körniger Putz, rein gestrahlter Beton, imprägniert mit Disbocret 535 Waschbetonschutz. „In den Niederlanden legt man großen Wert auf hochwertige Betonbehandlung", weiß Michael Buchen. „Betreiber versichern dort ihre Garagen gegen Betonschäden."
Dass soviel Detailarbeit, Qualität und professionelle Verarbeitung ihren Preis hat, versteht sich (fast) von selbst. Im September 2007 verlieh die European Parking Association (EPA) Q-Park den EPA-Award in der Kategorie „Bester Neubau". Mit dieser Auszeichnung möchte man Maßnahmen fördern, die der Qualitätsverbesserung dienen. Wichtige Bewertungskriterien waren dabei: Alltagstauglichkeit, Bauart, Instandhaltung, Design und Sicherheit.